Plastik ist in den letzten Jahren in Verruf geraten. Die Weichmacher und Phtalate, die in vielen Artikeln aus Plastik enthalten sind, stellen sich in Studien als gesundheitsschädlich heraus. Als Konsequenz möchten viele Menschen ohne Plastik leben – ein Versuch, der oft an Alternativen scheitert. Insbesondere bei Produkten für Kinder stehen Eltern oft mit leeren Händen da. Einige Möglichkeiten, den eigenen Kindern ein Umfeld mit weniger Bisphenol A & Co. zu  ermöglichen, gibt es jedoch schon.

Trinkflaschen und Brotdosen

Bunte Jausendosen werden gerne von Eltern statt dem traditionellen Butterbrotpapier verwendet, um die „gesunde Jause” für die Schule so zu verpacken, dass sie bis zur Pause den Weg unbeschadet übersteht. Zusammen mit einer Flasche Apfelsaft sind die Sprösslinge dann für den Schultag gut gerüstet.

Mit der Brotdose vermeidet man dabei zwar Abfall, von Plastik sind die meisten jedoch weit weg. Auch die PET-Flaschen tragen – obwohl recycle- und wieder verwertbar – nicht dazu bei, dass die Müllberge kleiner werden.

Alternativen. Für Trinkflaschen gibt es mittlerweile ein breites Angebot abseits der gekauften Einweg-Produkte. Vorreiter auf dem Gebiet sind die bewährten SIGG-Flaschen, die in der Schweiz aus Aluminium hergestellt werden. Diese sind auch kinderfreundlich in verschiedenen Designs erhältlich. Da sie aus Aluminium bestehen, benötigen sie jedoch weiterhin innen eine Beschichtung. Diese wurde zwar vor zwei Jahren auf Schadstoffe geprüft und verändert, allerdings gibt es auch hier bei manchen Menschen Zweifel bezüglich der Verträglichkeit. SIGG produziert auch Edelstahl-Flaschen, die aber nicht in der Schweiz hergestellt werden.

Neben Trinkflaschen aus Aluminium kann man auch Edelstahl-Flaschen wählen. Diese sind in der Regel etwas schwerer und teurer, dafür unbeschichtet. Ein beliebter Anbieter auf diesem Gebiet ist Klean Kanteen. Die Flaschen werden laut Hersteller in China unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt – was mit dem Vertrieb über die USA zu langen Transportwegen führt.

Seit einiger Zeit in Reformhäusern und Bio-Läden erhältlich sind nun auch Glasflaschen – entweder mit einer Stoff- oder Silikonhülle. Manche Bio-Läden führen hier mittlerweile auch Glasflaschen mit Kork-Verschluss – denn selbst bei den Alu- und Edelstahlflaschen ist oft der Verschluss die letzte Plastik-Hürde.

Links:

www.sigg.com

www.kanteen.de

 

Auch Brotdosen können in Edelstahl erworben werden. „Lunchbots“ bietet die traditionellen Dosen mit einer unterschiedlichen Anzahl an Fächern sowie BPA-freien Kunststoffdeckeln oder Deckeln aus Aluminium.

Eine große Auswahl an Speise- und Frischhaltedosen bietet Henkelmann-Lunchtime. Von Brotdosen in unterschiedlichen Größen bis hin zu Thermo-Behältern und Kühltaschen wird man hier schnell fündig, was immer man auch braucht.

www.henkelmann-lunchtime.de

www.lunchbots.com

 

Spielzeug

Gerade beim Spielzeug finden es Eltern schwer, Alternativen zu Plastik zu finden. Die günstige Produktion und das geringe Gewicht machen Plastik geradezu prädestiniert als Material für Kinderspielzeug. Hier ist jedoch doppelte Vorsicht gefragt: Das Spielzeug wird meist in China gefertigt und die chemischen Rückstände, die dabei bei der Produktion verwendet werden und im Spielzeug bleiben, beträchtlich! Der lange Transportweg ist ein weiterer Grund, auf Spielzeug Made in China zu verzichten.

Alternativen. Stolz auf Holz, sollte hier die Devise lauten. Spielzeug aus Holz ist langlebig, mit FSC-Siegel nachhaltig und auch oft regional erhältlich. Fündig wird man auf Bauernmärkten und hin und wieder auch auf Mittelaltermärkten – dort kann man übrigens auch oft günstig unlackierte Holzschüsseln und Kochbesteck aus Holz erwerben.

Manche Eltern finden Holz-Spielzeug auf Dauer jedoch etwas langweilig und hätten gerne buntere Alternativen. So wie Tina Pramhas-Dietscher. Die Mutter von zwei Kindern (5 und 7 Jahre) kennt die lange Suche nach unbedenklichen Kinderprodukten. „Ich wollte eine Trinkflasche und ein Lunchbox ohne Weichmacher“, erzählt sie. „So habe ich zu Recherchieren begonnen.“ Und stieß auf Spielzeug aus recyceltem Plastik und Schnuller sowie Beißringen aus Naturkautschuk. Damit auch andere Eltern die Alternativen kennen lernen, hat die Linzerin einen Online-Shop (www.pureandgreen.at) eröffnet, wo sie neben dem Spielzeug auch Beißringe und Schnuller aus Naturkautschuk sowie Bambus-Geschirr und Milchflaschen aus Glas anbietet. Ihr Ziel ist, nur schadstofffreie Produkte anzubieten. Da der Markt in diesem Bereich noch sehr jung ist, kommen die Spielzeuge jedoch auch von einem amerikanischen Produzenten – und haben daher einen langen Transportweg hinter sich.

Für Interessierte aus dem Großraum Linz bietet pureandgreen auch Selbst-Abholung an.

Für welche Produkte suchst du noch plastikfreie Varianten? Oder hast du selbst unbedenkliche Alternativen entdeckt? Schreib uns oder hinterlasse uns einen Kommentar!