Barfuß gehen gehört zwar immer weniger zu unserem Alltag, ist aber trotzdem gesund. Vor allem Kinder sollte man so oft wie möglich ohne Schuhe laufen lassen.

Bild: viele Füße mit Schuhen und eine ohne

Bild: rainer.sturm/pixelio.de

Hast du deine Schuhe verloren? Solche Fragen hören Barfußgeher wie Lorenz Kerscher oft, wenn sie in Stadt und Land ohne Schuhe unterwegs sind.
Meist antworten sie dann schlagfertig: “Nein, ich bin so auf die Welt gekommen!”

 

Wie oft in der Woche läufst du barfuß?

Eigentlich nur vom Schlafzimmer zum Bad und manchmal im Freibad vom Liegeplatz ins Wasser? Wie schauen deine Füße aus? Wie fühlt es sich wohl an, einmal eine längere Strecke barfuß über eine Wiese zu laufen?

Irgendwie ist uns der Gedanke fremd. Angst vor Dreck und Verletzungen, vor Stolpern und Ausrutschen überwiegt.

Doch in Wirklichkeit ist Barfußlaufen eine sehr gesunde und natürliche Sache. Das bestätigen jedenfalls einige ExpertInnen und Studien.

Barfußgehen ist eine natürliche Fortbewegung und trainiert die Muskeln. Am besten funktioniert das auf weichem Untergrund – Asphalt & Co. sind schlecht für die Gelenke. Wichtig ist, dass man sich nicht verletzen kann und Schmutz nicht in offene Wunden dringt.

Wer mit Barfuß gehen beginnt, sollte seine Füße nicht gleich überfordern, sondern mit kleineren Etappen anfangen.

Bild: Kind mit bloßen Füßen

Bild: melling.liudmila/pixelio.de

Freier Kopf und weniger Stress

Der Wiener Benjamin Sernji läuft seit rund sieben Jahren wann immer es geht ohne Schuhe. In seinem Blog beschreibt er seine Erfahrungen. „Freier Kopf – Barfußgehen hat eine beruhigende Wirkung auf den Geist. Wir konzentrieren uns auf den Boden, auf den wir unsere Füße setzen, und nehmen insgesamt die Umgebung besser wahr. Es hilft, Stress zu vermindern, mit unserem Inneren in Kontakt zu treten und uns selbst besser zu spüren.“ Zahlreiche Mitstreiter machen jetzt mit Sernji das „Barfussexperiment“.

 

Gesundheitlicher Nutzen

Der populärste Erfinder des Barfussgehens war Sebastian Kneipp. Er empfahl das Wassertreten, Tautreten und Schneegehen wegen seinem durchblutungsfördernden Abhärtungseffekt. Dadurch werde der Kreislauf gestärkt und vermehrt Körperwärme freigesetzt. In der Kneipptherapie wird Barfußgehen auf nassen Böden, im Wasser, auf taufrischen Wiesen oder Schnee unter anderem als Mittel gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt.

Ärzte und Physiotherapeuten, insbesondere Orthopäden, empfehlen das Barfußgehen vor allem für Kinder. Es kräftigt die Fußmuskulatur und trägt dazu bei, die korrekte Zehenstellung zu behalten. Das verringert das Risiko von Fußschäden wie zum Beispiel Senkfüßen, Spreizfüßen, Plattfüßen oder dem als Spätschaden gefürchteten Hallux valgus, der auch durch die Damenschuhmode begünstigt wird und oftmals nur operativ korrigiert werden kann.

Bild: Kinderfüßße

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Ohne dicke Schuhsohlen zu gehen fördert bei Kindern auch den Gleichgewichtssinn und die Gesamtkörperkoordination.

Wer sich nicht richtig traut, findet mit den in Österreich hergestellten „Barfuss-Schuhen“ einen guten Kompromiss. Sie bieten soviel Bewegungsfreiheit wie ein Strumpf und eine genoppte Sohle als Schutz gegen Nässe und Verletzungen.

Barfuss-Schuhe gibt es auch für Kinder.

Dr. Lorenz Kerscher ist Barfuß-Fan und hat seiner Leidenschaft sogar eine ganze Website gewidmet.

 

Tipp: Barfuss-Weg im Mühlviertel

Tipp für Sommerurlaub: Barfuss-Weg in Tirol

Hier haben wir für dich noch einen Artikel zum Thema Barfußjoggen.

Isabel Höglinger