Kinder, die den Schulweg zu Fuß zurücklegen, gewinnen in vielerlei Hinsicht.
Für die notwendige Sicherheit am Schulweg gilt es einige Punkte zu beachten.

2 Kinder mit Schulranzen

Bild: Fotofreundin/Fotolia.com

Der Schulbeginn steht vor der Tür – und viele Eltern vor der Entscheidung: Soll mein Kind zu Fuß zur Schule gehen oder soll ich es besser fahren? Viele Argumente sprechen dafür, die Kleinen den täglichen Weg zu Fuß zurücklegen zu lassen. Denn dies ist ein Gewinn für ihre Gesundheit, die Denkleistung, die Entwicklung genauso wie die Umwelt.

Der tägliche Spaziergang von und zur Schule kommt dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder nach. Sie müssen ohnehin den ganzen Vormittag über still sitzen und konzentriert lernen. In der Früh regt das Gehen den Kreislauf an, davon profitiert auch die Denkleistung: Die Kinder sind den Tag über kreativer und agiler, wenn sie zum Start in den Tag schon ein Stück marschiert sind.

Anregung für die Sinne

Der Schulweg regt gleichzeitig die Sinne und die Entwicklung der Kinder an: Die Kinder vertreiben sich die Zeit beim Gehen mit Beobachtungen am Wegesrand. Dabei wird nicht nur ihre Wahrnehmungsfähigkeit, sondern auch das räumliche Vorstellungsvermögen geschult.

Die SchülerInnen lernen beim täglichen Schulmarsch Entfernung, Zeit und Geschwindigkeit wahrzunehmen. Außerdem werden die Kinder, die selbstständig ihren Schulweg meistern, verantwortungsbewusster werden, was wiederum ihrem Selbstbewusstsein gut tut.

Schulstunden verarbeiten

Nach der Schule ist der Fußweg nach Hause wichtig, um die Ereignisse des Vormittags zu „verdauen“. Außerdem bietet er Gelegenheit, sich mit SchulkameradInnen, die denselben Weg haben, zu unterhalten. So werden Freundschaften gefestigt und gleichzeitig der Stress des Lern-Vormittags abgebaut. All diese Effekte bleiben aus, wenn das Kind mit dem Auto von zu Hause direkt zur Schule gebracht wird.

Fußmarsch für die Umwelt

Letztlich profitiert auch die Umwelt vom Fußmarsch zur Schule. Denn gerade die Umweltbelastungen von kurzen Autofahrten sind erheblich: Bei einem Schulweg von zwei Kilometern, der an 200 Schultagen pro Jahr zurückgelegt wird, werden 160 kg CO2 in die Luft geblasen.

Für viele Eltern ist das starke Verkehrsaufkommen auf den Straßen und die damit verbundenen Gefahren ein Hauptgrund dafür, ihr Kind mit dem Auto zur Schule zu bringen: Indem viele ihren Nachwuchs täglich chauffieren, wird jedoch dieses Problem unweigerlich noch weiter verstärkt.

Die Gefahren auf dem Weg zur Schule kannst du für dein Kinder gering halten, wenn du folgende Punkte beherzigst:
  1. Wähle noch vor Schulbeginn den sichersten, nicht den kürzesten Schulweg für dein Kind aus.
  2. Gehe diesen gemeinsam mit dem Kind einige Male zur Probe und erkläre ihm in aller Ruhe, worauf es achten muss und weise besonders auf potenzielle Gefahrenquellen hin.
  3. Bereite dein Kind auch auf unvorhersehbare Situationen vor und erläutere ihm die Perspektive von Autofahrern.
  4. Durch mehrmaliges Wiederholen wird sich das richtige Verhalten am Schulweg festigen, das Kind wird mit dem täglichen Weg und seinen Herausforderungen vertraut werden.
  5. Teste das Verhalten des Kindes im Straßenverkehr, indem du es in deiner Begleitung die Führung übernehmen lässt: Dabei ist besonders darauf zu achten, ob es an Bordsteinkanten immer stehen bleibt und den Blick zu Autofahrern sucht, die Absichten anderer Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und die eigene Absicht deutlich anzeigt, sowie die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge einzuschätzen weiß.
  6. Übe auch die Benutzung von Bus und Straßenbahn mit dem Kind.
  7. Lasse dir von deinem Kind über Ereignisse auf dem Schulweg berichten und gehe auf seine Probleme ein – auch wenn sie unbedeutend scheinen mögen.
     
 Der tägliche Schulweg wird um einiges sicherer, wenn…
  • …das Kind sich rechtzeitig, ohne Zeitdruck auf den Weg macht. Also achte darauf, dass das Kind immer früh aus dem Haus geht, um ohne Hektik in die Schule wandern zu können.
  • …das Kind bei schlechter Witterung (Regen, Nebel, Schneefall) Kleidung in hellen Farben trägt. Die Farben leuchtrot, hellrot, signalrot oder orange macht Kinder auch für herannahende Autofahrer gut sichtbar.
  • …du den Schulweg aus der Sicht des Kindes betrachtest. Oft verstellen Hindernisse wie parkende Autos dem Kind die Sicht. Dies gilt es einzukalkulieren.

 

Webtipps:       

Checkliste für den sicheren Schulweg unter www.sicherzurschule.at

Tipps und Infos zum sicheren Schulweg auch beim bmvit.

Spielerisch die Verkehrszeichen lernen und ein Verkehrsquiz lösen können Kinder auf www.kinderpolizei.at