Herunterkommen, Unwichtiges von wirklich Dringendem unterscheiden, Slow down-Pläne umsetzen, ausmisten, endlich mehr entspannte Zeit für mich und meine Familie … – das klingt ja alles wunderbar und wir nehmen es uns auch wirklich vor, aber wie und wo anfangen? Damit dir der Start leichter fällt, gibt’s hier ein paar Buchtipps, die dich dabei unterstützen können.

Kingston, Karen: Feng Shui – gegen das Gerümpel des Alltags. Richtig ausmisten, gerümpelfrei bleiben. Verlag Rowohlt Taschenbuch: Hamburg, 2014.

Ganz ehrlich, seitdem ich dieses Buch gelesen habe, sehe ich ausmisten, aufräumen und saubermachen mit anderen Augen. Nicht, dass ich es mehr lieben würde, aber die Sinnhaftigkeit des Ganzen ist mir klarer geworden. Das Buch wird als die Bibel unter den Aufräum-Ratgebern bezeichnet. Und nachdem es bereits 1998 erstmals erschien und immer noch aufgelegt wird, könnte das schon stimmen.
Man lernt, wie man sich von unnötigem Ballast befreien, überflüssige Dinge wegwerfen und wieder Ordnung und Energie in sein Leben bringen kann. Denn Entrümpeln schafft nicht nur Ordnung in der Wohnung, sondern auch im Kopf.


Kondo, Marie: Magic cleaning. Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert. Verlag Rowohlt: Hamburg, 2013.

Kaum jemandem macht es Spaß, aufzuräumen und sich von Dingen zu trennen. Die meisten haben einfach nie gelernt, wirklich Ordnung zu halten. Denn auch beim Aufräumen gibt es den berühmten Jo-Jo-Effekt. Dabei sind die Auswirkungen, die Aufräumen auf unser Denken und unsere Persönlichkeit hat, erstaunlich. Der Angriff auf das alltägliche Chaos soll uns zu selbstbewussten, zufriedenen und ausgeglichenen Menschen machen.


Kondo, Marie: Magic cleaning 2. Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben. Verlag Rowohlt: Hamburg, 2014

In ihrem zweiten Bestseller gibt die Autorin Ratschläge, wie deine Wohnung aufgeräumt und die Seele im Gleichgewicht bleibt. Detaillierte und illustrierte Beispiele vom optimalen Zusammenlegen der Kleidung bis zum Ordnunghalten in der Küche zeigen einen Alltag inmitten von Dingen, die uns guttun. Außerdem bekommt der Leser Hinweise, was man bei Rückfällen tun kann und wie man schlampige Familienmitglieder motiviert.

Marie Kondō ist eine japanische Aufräum-Expertin und Beraterin und Bestsellerautorin, deren drei Bücher in 27 Sprachen übersetzt und weltweit sieben Millionen Mal verkauft wurden. Im Englischen wurde ihr Nachname zum Verb „to kondo“, das soviel wie „ausmisten“ bedeutet.
Sie entwickelte die „KonMari-Methode“:
Zuerst kommt Kleidung, dann Bücher, danach Unterlagen und Papiere, dann folgt Kleinkram, „Komono” genannt, und zu guter Letzt Erinnerungstücke. Warum? Kondo empfiehlt, mit der Kategorie anzufangen, bei der das Wegwerfen weniger schwerfällt und sich vorzuarbeiten zu Dingen mit emotionalem Wert.

Den Erinnerungsstücken widmet man sich bei der KonMari-Methode als Letztes, denn durch die vorangegangenen Kategorien hat man schon Übung und so fällt das Aussortieren von geliebten Fotos, Postkarten und Co. Leichter.

„Ich sollte dringend mein Arbeitszimmer aufräumen” oder „Wir müssen mal wieder in der Küche ausmisten” – laut Kondo ist das der falsche Ansatz. Die Japanerin rät, nach Kategorien aufzuräumen, nicht nach Zimmern. Heißt: Wenn du deinen Kleiderschrank ausmisten willst, solltest du gleichzeitig die Garderobe im Flur in Angriff nehmen und alte Kleidungsstücke vom Dachboden holen. Alles, was eben mit der Sachgruppe „Kleidung” zu tun hat.

Beim Ausmisten lässt Kondo nur ein einziges Auswahlkriterium gelten: Versprüht ein Teil beim Anfassen Glücksgefühle, darf es bleiben – ansonsten kommt es weg. Rigoros. Zwei Drittel aller Dinge im Haushalt können auf diese Weise entsorgt werden. Und wer sich nur noch mit Dingen umgibt, die ihn glücklich machen, ist selber glücklich und aufgeräumt.

Der nächste wichtige Grundsatz der KonMari-Methode: Alles bekommt einen festen Platz. Natürlich dauert das seine Zeit, aber laut der Aufräum-Expertin liegt genau hier der langfristige Erfolg: Wer einmal richtig aufräumt, hat für immer Ordnung. Denn genau an diesen Platz werden die Dinge nach Benutzung immer wieder zurückgebracht – so musst du nur noch ein paar Minuten pro Tag ins Aufräumen investieren.

Und in Zukunft wirst du dich beim Shoppen jedes Mal fragen: „Macht mir dieses Teil wirklich Freude? Rollt eine Welle des Glücks auf mich zu, wenn ich es in der Hand halte?” Du wirst garantiert weniger kaufen! So kann sich nichts ansammeln, das dann wiederum zu Chaos im Haus führt – und im Kopf. Denn das Abwerfen von Ballast im Außen bewirkt ja vor allem eins: Ordnung im Inneren. Und so führt die KonMari-Methode ganz automatisch auch in anderen Bereichen zu einem viel bewussteren und glücklicheren Leben.

Dibbern, Julia und Schmidt, Nicola: Slow family. Sieben Zutaten für ein einfaches Leben mit Kindern. Verlag Beltz: Basel, 2016.

Sieben Zutaten – mehr braucht es nicht, so die beiden Autorinnen für ein erfülltes Leben, und zwar wären das: Liebe, Natur, Achtsamkeit, Gemeinschaft, Ressourcen, Wissen und Zauber.
„Wer bewusst aufhört, sich selbst und seine Kinder zu hetzen, beruhigt nicht nur sein Familienleben. (…) Wir schaffen damit mehr Raum und Ruhe für unsere Beziehungen, unsere Ehe oder Partnerschaft und unsere Gesundheit. (…) Langsam erreichen wir auch besser, was wir uns vornehmen. Wir können unsere Träume besser verwirklichen. Entscheiden, was wirklich wichtig ist.“

Es gibt Alternativen zu einem Leben mit Kindern, das immer schneller und komplizierter wird, so die Autorinnen. Bereits kleine Veränderungen entschleunigen das Familienleben. In diesem Buch erfährst du, wie du es schaffen kannst, als Familie, Eltern, entspannter zu sein. Um zum Beispiel einen Kindergeburtstag von „Ich bin froh, wenn es vorbei ist!“ zu einem „Es war so schön!“-Ereignis werden zu lassen.

Manchmal ist es einfach wichtig, bewusst langsam zu werden, sich Zeit für einen Menschen zu nehmen, achtsam zu sein, Aufmerksamkeit zu schenken – weil die Fülle an Dingen, die zu erledigen wären, nie enden wollend ist und die bewusst erlebten Momente so selten werden, obwohl es genau diese sind, die das Leben schön und lebenswert machen.

Daniela Christl