Foto: Fotolia/YakobchukOlena

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Hausmittel wie Wickel mit Zwiebeln, Topfen oder Kartoffeln sind gerade bei leichteren Erkältungen, Husten, Heiserkeit und Schnupfen ein gutes Mittel zur Linderung. Worauf du dabei achten solltest.  

Es muss nicht immer gleich die Chemiekeule sein. Gerade bei ersten Anzeichen von Verkühlungen und leichten Krankheitsverläufen können bei Kindern (und Erwachsenen!) Hausmittel helfen und die Krankheitssymptome abschwächen.

Der Vorteil von Hausmitteln: Sie haben eine lange Tradition, werden meist in der Familie von Generation zu Generation weitervererbt und helfen den Eltern, sich nicht so hilflos zu fühlen, wenn das Kind hustet, schnupft, krächzt oder glüht. Hausmittel sind zudem auch nachts und am Wochenende verfügbar, wirken rasch und haben keinerlei Nebenwirkungen.

Eine lange Tradition haben beispielsweise Wickel mit Zwiebeln, Kartoffeln oder Topfen. Diese haben nämlich nicht nur den Vorteil, dass sie über Generationen hinweg in ihrer Wirkungsweise erprobt sind. Ein Kind, das kränklich ist und mit einem Wickel gepackt auf der Couch liegt, wird meist ruhig, entspannt sich durch die Wärme oder auch Kälte – je nach Beschwerden – fühlt sich umsorgt, angenommen und geborgen.

Was ist bei Wickeln zu beachten?
Tücher für Wickel sollten unbedingt aus Naturmaterialien sein. Es eignen sich beispielsweise alte Stoffwindeln.
Am besten werden die richtigen Tuchgrößen bereits zugeschnitten, wenn das Kind noch gesund ist. Jeder Wickel besteht aus mindestens zwei Tüchern. Das Innentuch sollte so groß sein wie der zu behandelnde Bereich des Körpers (Hals, Brust, Waden).

Das Außentuch sollte größer sein als das Innentuch. Es schließt den Wickel ab, hält ihn warm oder kalt und schützt die Bettwäsche. Am besten noch zusätzlich ein Wolltücher, Schafwollschal oder ein dickes Handtuch – niemals Plastik – verwenden!
Es gibt auch fertige Wickeltuchsets in der Apotheke zu kaufen.

Der Wirkstoff (Topfen, Kräuteressenz, Öl, Zwiebeln etc.) wird nur auf das Innentuch aufgetragen. Beim Anlegen an den Körper sollte man darauf achten, dass es straff anliegt und sich keine Luftpolster bilden.

Warmer oder kalter Wickel?
Ob der Wickel warm oder kalt ist, entscheidet das Kind. Denn es hängt von den Beschwerden ab. Einfach das Kind fragen: Ist dir eher nach warm oder kalt?

Topfenwickel
Anwendung kalt: Bei Fieber, Kopfschmerzen
Anwendung warm: Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen, Bronchitis
Wirkung: Entzündungshemmend, abschwellend, schmerzlindernd.

So wird’s gemacht:
Am besten Magertopfen verwenden.
Bei kaltem Topfenwickel: Körper des Patienten muss gut warm sein.
Topfen wird fingerdick in der Mitte der Stoffunterlage aufgetragen, die vier Seiten des Tuches einschlagen.
Bei warmem Topfenwickel wird das Tuch nun ins Rohr gelegt und etwa 20 Minuten auf 50 Grad Celsius aufgewärmt.
Der Wickel wird dann mit Hilfe eines weiteren Stofftuches an der betreffenden Körperstelle fixiert und mit einem weiteren dickeren Abdecktuch befestigt, damit die Temperatur gehalten wird.

Zwiebelwickel
Anwendung: Ohrenentzündung, Erkältung, Kopfschmerzen, Bronchitis, Halsschmerzen
Wirkung: Reinigend, schmerzstillend, der hohe Schwefelgehalt regt Stoffwechselprozesse an.
So wird’s gemacht: Kann am Hals, Ohr, Brust angewendet werden.
Ohrwickel: Außenhaut der Zwiebel entfernen, Zwiebel in zwei Hälften teilen. Oberste Schichten verwenden, diese mit Messer leicht anritzen. Oberste Schichten mit der Innenseite nach unten auf angewärmtes Tuch legen, restlicher Teil der Stoffunterlage über die Zwiebelschichten stülpen.
Den Saft der Zwiebel ausquetschen, damit der Saft austreten kann. Das Stofftuch mit Zwiebel auf das schmerzende Ohr legen, darüber Watte legen. Mit Stirnband, Haube oder Kopftuch das Ganze fixieren.
Wichtig: Zwischen Zwiebel und schmerzendem Ohr soll nur eine Stofflage sein.
Brustwickel: Die Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden. Diese auf das Stofftuch legen, Ränder einstülpen, das Ganze leicht anwärmen und auf die Brust des Patienten legen. Mit Außentuch gut befestigen.

Kartoffelwickel
Anwendung: Halsschmerzen, beginnende Erkältung, Husten, Bronchitis
So wird’s gemacht: Kartoffeln weich kochen. Zwischen zwei Lagen Küchenpapier legen und mit der Hand zerdrücken. Das Ganze auf Wickeltuch geben. Das Innentuch einseitig so einschlagen, dass die gedrückten Kartoffeln nicht entweichen können. Vor dem Auflegen unbedingt die Temperatur der Kartoffeln prüfen!
Mit Außentuch abdecken, Kind zudecken.

Dauer der Wickel: So lange wie es angenehm ist, mindestens aber eine halbe Stunde. Danach sollte der Patient ruhen.
Verstärkt sich der Schmerz durch einen Wickel oder wird er als unangenehm empfunden, sofort abnehmen!

Wichtig bei Kindern: Das Kind über die Vorgänge informieren in der Art von “Wir legen jetzt den Wickel an, der riecht nach Zwiebeln und zaubert dann die Halsschmerzen weg…” und immer vor der Wickelanwendung zur Toilette schicken.

Hühnersuppe gegen Erkältung

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