Kaum ein Stoff ist so unentbehrlich für unseren Körper wie das Salz. Es reguliert den Wasserhaushalt und alle damit verbundenen Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Tränen, Schweiß, Verdauungssäfte usw.). Außerdem kontrolliert es die Harnbildung der Nieren, steuert das Durstempfinden, ermöglicht die Funktion von Muskeln und Nerven und ist an der hormonellen Steuerung beteiligt.

Doch welches Speisesalz ist am gesündesten? Gesundheitsberaterin Annette Starlinger gibt dem unbelasteten Gebirgssalz den Vorrang: “Meersalz beinhaltet nur 56 chemische Elemente.” Das uralte Steinsalz beinhalte hingegen 84.

Außerdem ist Steinsalz älter, ursprünglicher und in der Regel unbelasteter, weil anders als im offenen Meer kaum Verunreinigungen dazu gelangen.

“Meersalz wird hingegen oft durch Umweltverschmutzungen mit Sulfaten, Nitraten sowie anderen Stoffen, die durch den Menschen ins Meer gelangen, belastet. Diese saure Substanzen werden aufgrund der vielen basischen Elemente, die Salz hat, einfach daran gebunden”, so Starlinger.

Sprengungsreste und radioaktive Verstrahlung

Einzig problematisch im Zusammenhang mit Gebirgssalz sind mögliche Reste von radioaktiver Verstrahlung oder Sprengungen. Denn nicht überall wird Bergsalz durch Abgraben oder Herauslösen (sog. Aussolung) gewonnen.

“Beim Sprengen verbleiben manchmal auch Substanzen vom Sprengstoff im Salz“, weiß Starlinger. “Seriöse Verkäufer, können aber auf Nachfrage schriftlich nachweisen, ob das verkaufte Salz sprengfrei und ohne Kinderarbeit gewonnen wurde.”

Solche Extranachweise sind aber nicht selbstverständlich. Bei der AGES in Wien, Österreichs wichtigster Agentur für Ernährungssicherheit, wird Salz zwar auf gewinnungstechnische Verunreinigungen, wie zum Beispiel Schwermetalle oder Anreicherung mit Fluor, Jod und vielen anderen Substanzen, überprüft.

“Sprengungsrückstände und radioaktive Verstrahlung werden aber von uns nicht routinemäßig erfasst”, erzählt Dr. Rudolf Kapeller, Leiter des dazugehörigen Instituts für Lebensmittelsicherheit für den Standort Linz.

Eine Ausnahme bilden seit der Atomkatastrophe in Japan Produkte, die aus dem Pazifischen Raum kommen. “Hier wird alles, was zu uns kommt, genauestens analysiert.”

Woran erkennt man nun qualitativ hochwertiges Salz?

Die künstliche Filtrierung und Anreicherung mit Fluor, Jod und vielen anderen Substanzen ist umstritten. Mögliche mittel- bis langfristige negative Auswirkungen sind noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht.

Außerdem ist Meersalz in der Regel etwas radioaktiv verstrahlt. “Die Belastung ist aber im Gegensatz zu Fisch so minimal, dass sie für uns Menschen nicht schädlich ist”, so Kapeller.

Es spricht daher vieles für ungebleichtes, unjodiertes Steinsalz ohne Rieselhilfen aus heimischen Salinen. Auch wenn dies oft sehr teuer ist.

Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH zum Thema Salz.

Sabine Blöchl