Einsichten in die Lebenswelten von Eltern und Kindern in Oberösterreich

Am Anfang dieses Buchprojekts stand die Idee, viele unterschiedliche Formen von Leben im Generationenverbund in ihrer Einzigartigkeit und Individualität darzustellen. Wir wollen damit die LeserInnen dieses Buches dazu ermutigen, ihre persönliche Vorstellung von Zusammenleben mit PartnerIn, Kindern und vielleicht auch weiteren Familienangehörigen zu leben, selbst wenn sie von der gängigen Norm abweicht. Wir möchten dazu beitragen, Toleranz und Verständnis auch für ausgefallene Familienmodelle zu fördern.

 

20 Familien aus den 18 oberösterreichischen Bezirken baten wir zum Interview, wobei ein oder auch mehrere Familienangehörige Rede und Antwort standen. Mittels standardisiertem Fragebogen erfuhren wir unter anderem, wie im Familien-Alltag Umweltschutz und Ressourcenschonung gelebt werden und auf welchen Werten und Idealen das Zusammenleben basiert. Ein wichtiger Bestandteil des Gesprächs mit den Familien war zudem deren Beurteilung der politischen Situation in Oberösterreich, aber auch die Gelegenheit, Lob wie auch Kritik an den herrschenden Verhältnissen zu äußern. Als gute Fee getarnt konnten die Familien im Interview drei Wünsche äußern, mit deren Umsetzung das Bundesland Oberösterreich zum Vorzeigeland in Sachen politischer, wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Nachhaltigkeit werden kann.

 

Bei der Auswahl unserer GesprächspartnerInnen legten wir nicht nur Wert darauf, dass alle Regionen und Bezirke unseres Bundeslandes vertreten waren, sondern zudem möglichst verschiedene Modelle des Zusammenlebens. Entstanden ist so ein buntes Potpourri an Familien-Lebensentwürfen zum Nachlesen: Groß-Biobauern kommen genauso zu Wort wie Freilerner, die ihre Kinder bewusst nicht zur Schule schicken. Ein gleichgeschlechtliches Paar erzählt, wie es sich seinen Kinderwunsch erfüllt hat.

 

Als Beispiel einer binationalen Partnerschaft dienen eine Südtirolerin, die mit ihrem Mann aus Nigeria in Oberösterreich lebt. Vorgestellt wird zudem eine Großfamilie mit sechs Wunschkindern und Drei-Generationen-Haushalte, in denen das Zusammenleben von Kindern, Eltern und Großeltern als Entlastung und Bereicherung betrachtet wird.

 

Alleinerziehende Eltern erzählen, wie sie die Hürden des Alltags meistern und Familien mit besonders förderbedürftigen Kindern stellen ihren Alltag vor. Die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie mit einem alleinverdienenden Vater wird ebenso vor den Vorhang geholt wie besonders moderne, emanzipierte Modelle von Zusammenleben mit Kindern.

                                                                                                                                

Gabriela Schönberger, www.newagefotografie.com

Die Autorinnen:

 

Gabriela Schönberger ist gelernte Damenkleidermacherin, promovierte Betriebswirtin und Mutter von drei erwachsenen Töchtern. Als Obfrau des Vereins zur Förderung von Lebensqualität ist sie hauptverantwortlich für das Projekt „Grünschnabel – Das Infoportal für Eltern“.
Auf der Internetseite finden sich Informationen zu fast alle Themen, die Familien betreffen. Daneben organisiert Grünschnabel verschiedenste interessante Veranstaltungen für Kinder und deren Bezugspersonen. Außerdem gibt es immer wieder Umfragen zu familienrelevanten Themen.

 

Maria Zamut

Maria Zamut hat Kommunikation, Politik und Umweltwissenschaften studiert und arbeitet als Journalistin unter anderem für die Plattform „Grünschnabel – Das Infoportal für Eltern“. Seit sie als Mutter eines heute fünfjährigen Sohnes stets die Zukunft vor Augen hat, beschäftigt sie sich noch intensiver mit Fragen zu nachhaltigem Lebensstil, Ressourcenschonung und zukunftsfähigen Wirtschaftsmodellen – Themen, die in Familien überaus präsent sind, wie ihr bei der Arbeit an diesem Buch einmal mehr auffiel.

 

 

 

                                                                                                                                

Beständig, aber im Wandel – der Ausblick:

 

Aus den vielen Rückmeldungen von Umfrage und Interviews ergibt sich ein Ausblick, wie das Zusammenleben von Eltern und Kindern in Zukunft aussehen kann.

 

Was ist den Menschen für die Zukunft des Zusammenlebens besonders wichtig?

  • Vielfältige Familienbilder
    Herkömmliche Klischees jedenfalls existieren kaum mehr. Eine „typische“ Familie gibt es dann eigentlich nur noch in den Geschichtsbüchern. Die Menschen führen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben – frei von tradierten Rollenbildern und Stereotypen.
  • Toleranz hat einen besonders hohen Stellenwert
    Toleranz, jenen Menschen gegenüber, die anders sind, sei es nun äußerlich, sei es innerlich, also in ihren Einstellungen und Werten. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen vom Leben und diese individuellen Auffassungen können verwirklicht werden.
    Leute, die allzu sehr aus der Norm ausbrechen, galten früher als Sonderlinge, waren Außenseiter, sahen sich mit Anfeindungen konfrontiert und mussten sich mit Konflikten herumschlagen – dies ist nun endgültig vorbei.
  • Reflexion des eigenen Handelns
    Die Menschen haben verinnerlicht, dass bei allem Individualismus die eigenen Wünsche nur dann umgesetzt werden können, wenn sie die Freiheit und die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen nicht beeinträchtigen. Es gilt als gesellschaftlicher Konsens, dass ein gutes Zusammenleben auf Dauer nicht funktionieren kann, wenn sich Einzelne auf Kosten anderer einen persönlichen Vorteil verschaffen wollen.

 

Lesen Sie selbst, wie vielfältig und bunt das Zusammenleben von Eltern und Kindern in Oberösterreich sein kann.

Druckkostenbeitrag, inkl. Versand: € 8,-

Bestellungen per Mail an info@gruenschnabel.at

 

Gabriela Schönberger, Maria Zamut