Tipps und Tricks rund ums nachhaltige Wohnen, Einrichten und ein „Gmiatliches Dahoam“.

Zusammengestellt von Birgit Berghammer

Ökologisch bauen sowie gesund und bewusst wohnen wird für viele Menschen immer wichtiger. Nicht grundlos, denn unser Wohnraum ist ein sensibler Bereich. Materialien, Energiequellen, Lichtstimmung, Wand- und Deckenfarben, Bodenbeläge, Dämmstoffe, funktionelle Einrichtung sowie deren Optik und Haptik – das alles beeinflusst unser Wohlbefinden und damit letztendlich auch unsere körperliche und psychische Leistungsfähigkeit. Erfreulicherweise folgen immer mehr Hersteller auch diesem Trend. Was sich allerdings auch auf das Geldbörserl schlägt. Wir haben euch einen Kompass der aktuellen Begrifflichkeiten und Trends zusammengestellt, bei dem für jede/n etwas dabei ist.

 

Öko-Möbel: 
Der Öko-Lifestyle hat die Möbelindustrie erreicht

Öko-Möbel stehen für gesundes Wohnen ohne Schadstoffe. Dabei sind die Möbel mehr als nur Gebrauchsgegenstände: Sie stehen für eine gesamtökologische Lebenseinstellung. Öko-Möbel müssen schadstofffrei sein und unterliegen einer strengen Kontrolle. Und wer jetzt Angst hat, dass Öko-Möbel gleich Oma-Style sind, den können wir beruhigen: Moderne Öko-Möbel-Labels achten auf nachhaltige Produktion ohne Abstriche beim Design zu machen.

Tipp: 

Öko-Möbel kaufen

  • Auf Gütesiegel achten.
  • Produkte aus nachwachsenden, schadstofffreien Rohstoffen wie Holz, Schurwolle, Baumwolle oder Bambus bevorzugen.
  • Polster und Matratzen sollten natürliche Füllungen wie Latex, Kokos oder Rosshaar enthalten.
  • Stoffe für Heimtextilien sollten aus kontrolliert ökologischem Anbau kommen, Wolle aus artgerechter Tierhaltung.

Recycling Möbel:
Der neuste Schrei – Upcycling

Wohin mit dem alten Lieblingskleid, dass man einfach nicht zur Altkleidersammlung weggeben kann? Wie wär´s, wenn man dem Kleid ein Denkmal setzt – z.B. in einem Sofa oder mit einem Polsterüberzug! Der Trend heißt Upcycling. Die Idee dahinter: 100% Recycling – 0% Müll. Aus alten Sachen werden neue Produkte geschaffen, vorzugsweise Möbel und Deko-Accessoires. Dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Ob Blumenkisten aus Euro-Paletten, Gartenmöbel aus Holzkisten, magnetische Pins aus Getränkedosen oder Lampen aus Plastikflaschen – mit Upcycling kann jede und jeder seine ganz persönlichen Meisterwerke gestalten. Wer es übrigens nicht ganz so mit dem Selber basteln hat, oder wem das nötige Kleingeld fehlt: Auch diesen Trend haben die (Top-)Designer in aller Welt längst erkannt.

Hartz-IV-Möbel:
Was bitte ist ein Hartz-IV-Möbel?

Unter dem Motto „Konstruieren statt Konsumieren“ entwickelte der deutsche Architekt Van Bo Le-Mentzel eine Möbelserie zum Selbermachen, die mittlerweile aus einem Stuhl, Sessel, Schlafsofa, Regal und Tisch besteht. Kaufen kann man die Hartz-IV-Möbel nicht (der „Erfinder“ macht demnach kein Geschäft), da der Prozess des Selbstbauens entscheidend ist. Die Baupläne für die Möbel kann man sich kostenlos im Internet runterladen. Die Idee dahinter: Vielen Menschen Zugang zu zeitloser und hochwertiger Gestaltung ermöglichen – und dies sehr kostengünstig. Für nur 24 Euro kann man sich so einen Sessel, für 30 Euro einen großen Esstisch bauen. Stilistisch sind die Möbel vom Bauhaus inspiriert.

Informationen zum Thema Hartz-IV-Möbel findet ihr hier.   

Flohmarkt/Tröderladen: 
Die Klassiker – Flohmärkte und Trödlerläden

Die Klassiker sind noch immer (oder immer wieder) angesagt. Essentielle Einrichtungsgegenstände wechseln hier ebenso die BesitzerInnen wie so manche Fundstücke. „Ein Spaziergang durch einen Flohmarkt ist wie eine Schatzsuche: man findet, was einem anspringt. Sehr individuell und viel Besonders.“ So oder so ähnlich schwärmen passionierte FlohmarktgängerInnen über das Stöbern und Schauen dort. Vielleicht liegt es daran, dass die Dinge nicht frisch von der Stange sind, sondern (Vor-)Leben darin steckt? Wir können den Charme auf jeden Fall verstehen und finden dazu den Kreislauf „Wiederverwerten statt wegwerfen“ unwiderstehlich.

Tipp:
Flohmärkte und Trödlerläden gibt es im ganzen Lande. Hier gibt es eine aktuelle österreichweitere Terminübersicht von Flohmärkten.
Bei den Trödlerläden empfehlen wir besonders jene mit sozialökonomischer Philosophie wie z.B. der ARGE Trödlerladen in Linz.

Ökologisches Bauen wird international auch als “Grünes Bauen” bezeichnet. Es ist die umfassende Lehre der Wechselbeziehungen zwischen dem Menschen, seiner gebauten Umwelt und den Ökosystemen, mit dem Anspruch, künftigen Generationen eine lebenswerte und intakte Umwelt zu hinterlassen.

Ökologisches Bauen mit Holz:
Holz hat viele gute Seiten

Der Einsatz im Wohnbereich bzw. beim Hausbau bietet aber besonders viele Vorteile. Neben dem Wohlfühlfaktor ist der Wichtigste: Es ist in höchstem Maße ökologisch, denn Holzbauten haben im Vergleich zu herkömmlichen, nicht nachwachsenden Baumaterialien einen viel geringeren CO2-Fußabdruck. Zudem binden Häuser aus Holz das CO2 in der Luft wie ein zweiter Wald. Holzhäuser sehen also nicht nur gut aus, sondern reduzieren die Entstehung von Treibhausgasen ganz wesentlich!

Wir empfehlen:

Obermayr Holzbau aus Schwanenstadt. Reich an Erfahrungen und Know-How zeigt die Firma, was Holz aus unseren Wäldern gepaart mit dem handwerklichen Können der Fachkräfte aus der Region zu leisten vermag – egal ob im Privat- oder Objektbereich. Der Familienbetrieb wurde oftmals schon für seine innovative Bauten ausgezeichnet. Das aktuelle Projekt ist auch das größte in der Firmengeschichte: die Gebäudehalle für die Anton Bruckner Privatuniversität.

Denn: „Am wichtigsten ist, dass die Leute sich in den Häusern wohl fühlen“

Quelle: oö.planet Nr. 81/Winter 2013/14