Verbote bringen nichts, diese machen Medien nur noch interessanter für Kinder. Jedoch gilt: Die Begleitung der Eltern bei der Entdeckung der digitalen Welt ist von ebenso großer Bedeutung wie bei Erfahrungen, die Kinder in der analogen Welt, sei es am Spielplatz, in der Schule, im Freundeskreis etc. machen.

Grundsätzlich sind sich ExpertInnen einig, dass Verbote nichts bringen. Eltern sollten bei älteren Kindern ins Gespräch mit ihnen gehen und ihre Sorgen äußern. Es ist wichtig, dass Erwachsene ihre Kinder dabei begleiten, digitale Kompetenzen zu erwerben. Sie tragen eine Erziehungsverantwortung und haben auch beim Thema Medien eine wichtige Vorbildfunktion.

Tipps von ExpertInnen für den Medienkonsum in der Familie:

  • Gemeinsame Zeit: An Familienritualen und Traditionen festhalten, etwa dem gemeinsamen Abendessen oder dem Sonntagsausflug. Durch attraktive Alternativangebote lässt sich die Medienzeit leichter begrenzen.
  • Begegnungen: Echte Treffen sind für Kinder und Jugendliche wichtig, um ihre soziale Kommunikationsfähigkeit zu üben. Etwa beim Sport, in Vereinen oder beim Musizieren.
  • Teilhabe: Was macht mein Kind mit dem Smartphone? Wenn Eltern wissen, „wo“ sich ihre Kinder aufhalten, können sie auf sie eingehen. Das gilt für die digitale Welt genauso wie für die analoge.

Eltern sind Vorbilder beim Medienkonsum. Foto: Grünschnabel/Zamut

Beim Thema wie viel Medienkonsum ist (noch) gesund für unsere Kinder, geht es natürlich nicht nur um das Kind. Denn unsere Kinder ahmen uns ja in allem nach. Darum muss ich mich als Elternteil zuallererst selbst an der Nase nehmen, den eigenen Medienkonsum überdenken und gegebenenfalls ändern oder einschränken: Wie oft „hänge“ ich selbst am Handy? Läuft der Fernseher ganz selbstverständlich den ganzen Tag „nebenbei“? Liegt das Handy immer „griffbereit“ am Esstisch? Wird jede Nachricht mit einem Klingelton kundgetan? Reagiere ich sofort und immer auf Klingeln, Piepsen, Läuten meines Handys? …

Als werdende Eltern sollte man die Regeln im Umgang mit Medien gemeinsam festlegen. Diese festen Regeln gilt es dann auch zu leben bzw. den Kindern vorzuleben und sie gelten für alle Familienmitglieder. Sie sind eine Hausregel – und gelten somit auch für Gäste. Zum Beispiel wäre eine Regel, ein absolutes Handyverbot am Esstisch. Auch wenn die Eltern eine Nachricht bekommen, heißt es für sie: Pause.

Töne für Benachrichtigungen aller Art am Handy sollten generell deaktiviert werden – sie führen nur zu ständiger Ablenkung.

 Weiterführende Information und Hilfe für Eltern:

Workshop “Smart(ohne)phone“ der Elternakademie der Barmherzigen Brüder: 
Mit dem Workshop „Smart(ohne)phone“ wollen die Kinderärztin Dr. Arnika Thiede und Christoph Rosenthaler werdende Eltern und jene von Kleinkindern ansprechen. Der interaktive, kostenlose Workshop des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie dauert eine Stunde und findet an zwei Abenden pro Semester statt. Die nächsten Termine sind im Herbst 2025.

Im Rahmen des DIGITALEN ELTERNABENDs (Innovationshauptplatz der Stadt Linz) gibt es am 26. Juni 2025 eine Online Veranstaltung live aus dem AEC. 

In Ried gibt es im Krankenhaus am 16. Juni 2025 unseren Elternworkshop am Nachmittag, Veranstalter ist die Kinderabteilung des Krankenhauses Ried. 

Neben einem Impulsvortrag über die Gefahren des frühen digitalen Medienkonsums erhalten die Eltern Tipps zum altersgerechten Spielen ohne die Kinder vor einen Bildschirm zu setzen.
Sie werden darüber aufgeklärt, dass es in Ordnung ist, mit der Oma per Video zu telefonieren oder sich kurz Urlaubsbilder auf dem Handy anzuschauen.  

Hilfreiche Videos:

  1. Kindheit digital: Risiken und Nebenwirkungen ARD Mediathek Dauer: 11:38 Minuten
  2. arte.tv/ wie-wirken-bildschirme-auf-das-gehirn-eines-kindes: Wer zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt, erhöht das Risiko von Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes. Bei Kindern können Bildschirme einen negativen Einfluss auf den Spracherwerb haben. Verhindern Bildschirme die Entwicklung des Gehirns? Dauer: 1 Minute
  1. psychologie-lernen.de: Erziehungspsychologie: Auswirkungen von exzessivem Medienkonsum auf Konzentration und Intelligenz von Dauer: 7:22 Minuten

Hilfreiche Websites:

  1. schau-hin.info – Auf der Seite der deutschen Gesundheitskasse AOK erhalten Eltern umfangreiche Information über geeigneten Medienkonsum, Methoden bzw. Gefahren. Es gibt sogar einen 30-minütigen Gratis-Medien-Onlinekurs für Eltern „Eltern, macht euch medienfit!“
    Hier kannst du dich anmelden zu Gratis-Medienkursen für Eltern
  2. www.kindergesundheit-info.de: Verschiedenste Artikel sowie Ratgeber zu Medienkonsum
  3. edugroup.at/innovation: Alle oberösterreichischen Kinder-Medien-Studien der Education Group GmbH, Linz

Daniela Christl