Die Verunsicherung vieler Eltern ist groß, wenn es um den Medienkonsum ihrer Kinder geht. Eine einfache Richtschnur: Bis drei Jahre gar nicht, bis sechs Jahre nur gemeinsam mit einem Erwachsenen und danach nach fixen Regeln.

Wir möchten hier einen hilfreichen Leitfaden für Eltern anbieten, wie sie ihre Kinder am besten an der Hand nehmen und durch den Mediendschungel begleiten und anleiten.

Welche Regeln gelten für eine altersgemäße Mediennutzung:

  • Als Grundregel kann man sagen, dass Kinder bis etwa 3 Jahren überhaupt keinen „Nutzen“ daraus ziehen, vor einem Bildschirm zu sitzen – ganz im Gegenteil.

Bis drei Jahre sollte der Medienkonsum tabu sein für Kinder. Foto: Pixabay/Bob Dmyt

So empfiehlt die WHO, Bildschirme für Kinder unter 2 Jahren gänzlich zu verbieten. Dies empfiehlt auch die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) und konkretisiert: „…sie sollten auch nicht bei Erwachsenen mitschauen.“

Psychologin Dr. Brandhorst (s.u.): „In den ersten drei Lebensjahren liegt der Fokus auf der sprachlichen, motorischen und emotionalen Entwicklung. Da bringen digitale Medien für Kinder keinen Zugewinn.“

  • Bei Zwei bis Sechsjährigen soll die Bildschirmzeit (im Beisein eines Erwachsenen) pro Tag auf maximal eine Stunde begrenzt werden, so die WHO.

Dr. Werner Sauseng, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) geht noch einen Schritt weiter: „Ab zwei bis sechs Jahren dürfen sich Kinder schrittweise höchstens eine halbe Stunde pro Tag – in Anwesenheit der Eltern – mit Medien beschäftigen. Diese Medienzeit sollte aber nicht als Belohnung, Bestrafung oder Ablenkung eingesetzt werden.“

Bei älteren Kindern bzw. Teenagern sieht die Psychologin Dr. Isabel Brandhorst (ww.aok.de Hilfreiche Regeln für den Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen), durchaus auch einen Mehrwert von digitalen Medien: „Gerade wenn Kinder beim Lernen nicht motiviert sind oder Probleme haben, können digitale Lernangebote ein Anreiz sein. Sie sorgen auch für Unterhaltung.“

Sie empfiehlt, sich für eine gesunde Mediennutzung – abseits von zeitlichen Beschränkungen – folgende Fragen zu stellen:

  • Was wird verdrängt, wenn das Kind viel Zeit online verbringt?
  • Schränkt dies die motorische, soziale oder sprachliche Entwicklung ein?
  • Bleibt dadurch weniger Zeit für FreundInnen, Schule oder Familie?

„Eltern können ihren Kindern helfen, das online Erlebte besser zu verarbeiten, indem sie gemeinsam mit ihren Kindern Medien nutzen und darüber sprechen“, so die Expertin.

Daniela Christl