Feuerwerk gibt's zu Silvester nicht nur bei uns

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Zur Abwechslung mal in roter Unterwäsche ‘rüberrutschen? Zu Mitternacht zwölf Weintrauben verspeisen – oder lieber doch Mandarinen ins Wasser werfen? Schau dich mit dem Grünschnabel um auf der Welt – vielleicht findest du einen neuen Silvesterbrauch, der dir und deiner Familie gefällt!

Bei uns ist es jedes Jahr dasselbe: Silvester wird exakt eine Woche nach Weihnachten gefeiert, am 1. Jänner ist Neujahrstag. Das ist aber längst nicht überall auf der Welt so! Viele Religionen richten sich zum Beispiel nach dem Mondkalender. In manchen Ländern ziehen sich die Feierlichkeiten auch über viele Tage hinweg. 

Dass es zum Jahreswechsel oftmals sehr laut zugeht, hat viel mit Aberglauben zu tun. Früher wollte man die Dämonen und Totengeister mit Glocken, Schiffsirenen, Peitschengeknall etc. abschrecken. Dieser Brauch findet heute seine Fortsetzung mit Feuerwerk und Knallern.  

Auch Voraussagungen und Orakel sind vielerorts beliebt. Es braucht schon einiges an Fantasie, um aus den Formen, die beim Bleigießen entstehen, etwas herauszulesen – und es macht auch denjenigen Spaß, die ansonsten gar nicht abergläubisch sind. 

Das Essen ist fast überall auf der Welt ein wichtiger Teil der Feierlichkeiten. Schließlich will man das neue Jahr gleich zu Beginn mit Fülle und Genuss einläuten! 

Vielleicht habt du und deine Lieben dieses Jahr Lust, mal etwas anderes auszuprobieren? Der Grünschnabel hat sich rund um den Globus nach Neujahrsbräuchen umgesehen: 

  • In Tschechien versuchen die Menschen, die Zukunft aus der Position der Kerne in einem Apfelgehäuse abzulesen. Zu Mitternacht gibt es traditionellerweise ein Linsengericht. Linsen stehen nämlich für Reichtum, weil sie eine ähnliche Form wie Geldmünzen haben. Auch in den USA werden zu Silvester Linsen verspeist und die Menschen hoffen auf Geldsegen. Die Italiener sehen das ähnlich, nur dass sie zu den Linsen auch noch Schweinshaxe essen und in roter Unterwäsche vom alten ins neue Jahr rutschen – Männer ebenso wie Frauen. 
  • In Bulgarien werden Kirschbaumäste bunt geschmückt. Am Neujahrstag besuchen die Kinder damit die Nachbarn und schlagen diesen damit auf den Rücken. Mit Brutalität hat das nichts zu tun, im Gegenteil: Dieser Brauch soll Glück und Gesundheit bringen, und die Kinder werden mit Süßigkeiten für ihre gute Tat belohnt.  
  • In Spanien gibt es um die Neujahrszeit Weintrauben im Zwölferpack zu kaufen, denn wer bei jedem Schlag der Mitternachtsglocken eine der süßen Früchte verzehrt, hat zwölf Wünsche frei. Wer das nicht schafft, dem droht Unglück!
  • Väterchen Frost und seine Begleiterin Schneeflöckchen bringen den Kindern in Russland in der Silvesternacht die Geschenke. Dann wird zehn Tage lang gefeiert – Weihnachten in der Nacht von 6. auf 7. Jänner. Offizielles Neujahr ist dann erst am 13. Jänner. 
  • Ob Karten- oder Würfelspiel, ob zuhause oder im Casino – in Griechenland wird zum Jahreswechsel gezockt. Wer das Jahr mit Pech im Spiel beginnt, hat immerhin noch die Chance auf Glück in der Liebe.
  • Ruhig geht es zu Neujahr in Frankreich zu. Silvesterkracher sind die Ausnahme, in Paris und anderen großen Städten sind sie sogar vollständig untersagt. Die Menschen begrüßen das neue Jahr lieber mit kulinarischen Genüssen und viel Champagner – die größte Party steigt auf der Pariser Prachtstraße Champs-Elysées.  Auch in England geht es zu Neujahr eher besinnlich zu, um Mitternacht wird das Lied “Auld lang syne” angestimmt. Nur auf dem “London Eye”, dem Londoner Riesenrad, steigt ein pompöses Feuerwerk, zu dem jedes Jahr tausende Menschen strömen. 
  • So genannte “Mochi Klöße” aus gestampftem Klebreis werden zu Neujahr in Japan verspeist. Das soll ein langes und glückliches Leben garantieren. Allerdings passiert es nicht selten, dass der zähe Kloß im Hals stecken bleibt – das hat schon so manchem Glücksuchenden sogar das Leben gekostet!
  • In China werfen Singles Mandarinen ins Meer, um im neuen Jahr gute Ehepartner zu finden. Von diesem Brauch abgesehen wird Silvester in China eher schlicht  gefeiert – richtig rund geht es dann erst zum chinesischen Neujahrsfest, das auch “Frühlingsfest” genannt wird. Es beginnt am Tag des Vollmonds zwischen 21. Jänner und 21. Februar, dauert eine Woche lang und endet mit einem gigantischen Feuerwerk. Davor gibt es regelmäßig ein Verkehrschaos, da sich die Familien in Stadt und Land am letzten Abend des alten Jahres zu einem “Reunion Dinner” zusammenfinden. 
Und so kannst du in verschiedenen Sprachen ein gutes neues Jahr wünschen: 

Spanisch: Feliz Año Nuevo!

Französisch:  Bonne année!

Englisch: Happy new year!

Italienisch: Buon anno!

Tschechisch: Šťastný nový rok!