Nachhaltigkeit beim Kochen meint, (Bio-)Lebensmittel so natürlich wie möglich, frisch und regional zu verarbeiten, Energie zu sparen – und Leckeres zu servieren, das der ganzen Familie schmeckt.   

Gerade in Familien mit Kindern kennt man solche Situationen gut: Nach dem Spielen oder dem Ausflug sind die Kleinen hungrig. Es muss etwas zu essen her – und zwar rasch. Deshalb greift man gerne ins Gefrierfach oder zu einer Konserve. Fertiggerichte, Snacks und Süßigkeiten enthalten jedoch häufig viel Fett, Zucker, Salz – und oftmals außerdem Farb- und Konservierungsstoffe, Aromen und andere künstliche Zusatzstoffe, so die Autoren des Buches „Nachhaltig genießen“. Meist finden sich überdies in Schnellgerichten wenig gesundheitsfördernde Stoffe wie Vitamine und Mineralstoffe – und auch der Geschmack lässt meist zu wünschen übrig.

Je stärker industriell verarbeitet ein Lebensmittel ist, desto mehr nimmt die Qualität für unseren Körper ab. Darüber hinaus verbrauchen Verarbeitung, Transport und Verpackung viel Energie und Wasser. Deshalb sollte der Grundsatz für „Grünes Kochen“ sein: „So natürlich wie möglich.“ Dabei ist vom Gesundheits- wie auch dem ökologischen Aspekt her zu überlegen, ob und wie oft auf Tiefkühlware zurückgegriffen werden sollte. Denn einerseits frisst ein Gefrierschrank viel Strom, andererseits ist ein Großteil der Tiefkühlware von minderer Qualität mit zu viel Salz und Zusatzstoffen.

Wer auf die Zukunftsfähigkeit seiner Ernährungsweise Wert legt, sollte sich zudem bei Fleisch zurückhalten. Wenn schon Tierisches, dann plädieren die Autoren von „Nachhaltig genießen“ dafür, möglichst alle Teile des Tieres zu verwenden, nicht nur Filet und Koteletts, sondern auch die weniger edlen Teile. Der Hintergrund: Wenn wir nur die besten Stücke der Tiere kaufen, werden die restlichen Teile billigst in Dritte-Welt-Länder exportiert, wo sie den heimischen Agrarmarkt ruinieren.

Schon beim Einkauf kann man die ökologische Latte anlegen:

  1. Am klimafreundlichsten fährt man mit dem Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften (z.B. mit der Nachbarin) zum Shoppen.
  2. Wirklich nur so viel besorgen, wie man benötigt. – Etwa ein Viertel der Lebensmittel landet auf dem Müll statt in unseren Bäuchen.
  3. Lebensmittel möglichst unverpackt einkaufen – am besten im Bioladen oder auf dem Bauernmarkt, da kann bei Frischware etwa auf Plastikfolie verzichtet werden. Außerdem kann man Behältnisse, Tiegel und Taschen zum Verstauen mitnehmen.
  4. Das eigene Einkaufssackerl mitnehmen, am besten eine Jutetasche oder einen Korb. Denn im Schnitt verbrauchen wir 65 Plastiksackerl pro Person und Jahr.

Beim Kochen Energie sparen:

  1. Sortiere die Lebensmittel stets übersichtlich im Kühlschrank ein, damit wenig verdirbt und nicht Kälte beim langen Suchen entweicht.
  2. Stimme beim Kochen auf dem E-Herd die Größe des Kochtopfs auf jene der Kochstelle ab.
  3. Jeder Topf bekommt einen Deckel, am besten aus Glas, damit man nicht oft nachschauen muss – und dabei wertvolle Energie entweicht.
  4. Koche mit möglichst wenig Flüssigkeit, am besten wird Kochwasser für Kartoffeln oder Nudeln im Wasserkocher erhitzt.
  5. Heize das Backrohr möglichst nicht vor, sondern nutze, wenn vorhanden, die Umluftfunktion (dabei können mehrere Gerichte gleichzeitig garen) und die Nachwärme. 
  6. Koche oder backe gleich größere Mengen auf einmal, bewahre den Rest im Kühlschrank auf – dann gibt es für den nächsten Tag auch gleich ein leckeres Mahl.

Damit wäre auch das eingangs geschilderte Problem gelöst: Mit Kindern muss es oft schnell gehen. Gesundes Selbstgekochtes schont nicht nur die Umwelt, sondern schmeckt Groß und Klein.   

Tipps aus: Dr. Karl von Koerber, Hubert Kohler: Nachhaltig genießen. Rezeptbuch für unsere Zukunft. Trias Verlag.

Siehe dazu auch: Essen wie damals

Maria Zamut