Eduscho-Kleidung fällt im Test qualitativ schlechter aus als sogar Gewand von Kik. (Foto: Rainer Sturm/pixelio.de)

Eduscho-Kleidung fällt im Test qualitativ schlechter aus als sogar Gewand von Kik. (Foto: Rainer Sturm/pixelio.de)

Jede Woche gibt es bei Eduscho neue Produkte. Eine kleine Menge an Produkten, die auf ein Thema hingerichtet sind, soll zum Kaufen einladen. Der ARD-Markencheck zeigte sich von der Qualität der Produkte wenig angetan.

Günstige Preise und jede Woche neue Ideen, um das eigene Zuhause zu verschönern, den Kleidungsschrank aufzupeppen und neben dem Kaffee-Kauf eine Kleinigkeit mitzubringen. Das verspricht Eduscho jede Woche in seiner Ideenwelt. Das Angebot ist verlockend für den Konsumenten von heute. Die Produkte sind nur kurze Zeit verfügbar und die Palette ist überschaubar – man fühlt sich im Angebot nicht verloren und nimmt schnell etwas mit, das man sonst vielleicht nicht gekauft hätte, weil es danach nicht mehr verfügbar ist. Ein ausgeklügeltes Konzept von Eduscho, das sich der ARD-Markencheck qualitativ näher angeschaut hat – mit überraschendem Ergebnis.

Dass es die Themenwelten „nur bei Eduscho“ gibt, ist ein Mythos. Vieles, das der Konsumgigant anbietet, lässt sich auch woanders finden – oft bei Kik oder H&M, und das günstiger.

 

„Beste Qualität zu fairem Preis“?

Der Markencheck verglich Eduscho-Produkte mit gleichwertigen anderer Marken. Die Eduscho-Produkte schnitten dabei deutlich schlechter ab als die der Billig-Konkurrenz. Textilien färben stark ab und bleichen beim Waschen aus – Eigenschaften, die Vergleichsprodukte selbst vom Billig-Konkurrenten Kik nicht zeigen. Kik schneidet im gesamten Test besser ab als Eduscho.

 

Krebserregender Schadstoff im Kinderprodukt

Besonders erschreckend: Der Minion „Kevin“, ein ferngesteuertes Spielzeug aus dem Weihnachtssortiment 2015, zeigte Verunreinigung mit dem krebserregenden Schadstoff Naphtalin. Der Grenzwert ist um das 40-fache überschritten – und das bei einem Spielzeug, das 50 Euro kostet. Das Spielzeug wurde nach dem ARD-Test zurückgerufen. Produziert wird das Spielzeug in China. Dementsprechend sind auch die Produktionsbedingungen und Gesundheits- sowie Sicherheitsstandards. Bei Firmenbesuchen in China fand der Markencheck heraus, dass die Arbeiter kaum Mundschutz tragen, obwohl überall Stoffstaub herumlag. Auch Sicherheitshandschuhe beim Zuschneiden von Stoffen gibt es nicht. Schwere Verletzungen an den Händen und Armen, bei denen auch Gliedmaßen abgetrennt werden, gehören dabei zum „Berufsrisiko“.

 

Was man (nicht) braucht

Bei Eduscho denkt man an Schnäppchen. Menschen gehen gerne dorthin, um Klimbim zu kaufen – eher als Kaffee. Dabei ist der Kaffee noch knapp in Ordnung. Der getestete Kaffee liegt am oberen Ende des Acrylamid-Grenzwertes, gilt aber noch nicht als gesundheitschädlich. Auch die Elektrogeräte, die getestet wurden, schneiden durchwegs gut ab. Dass Eduscho als Einkaufs-Option dabei umstritten bleibt, ändert sich dadurch jedoch nicht. Beliebt im Angebot: Dinge, von denen man nicht wusste, dass man sie braucht. Und so verführt der Anbieter regelmäßig dazu, mehr und anderes zu kaufen, als man vorhatte, und das zu einer zweifelhaften Qualität. Für Eduscho funktioniert die Masche: Den meisten Umsatz macht der einstige Kaffee-Versandhändler mit Non-Food-Produkten. Von Unterwäsche bis zur Trauminsel oder einem Flugzeug – es gibt kaum noch etwas, was das Unternehmen nicht verkauft. Als Konsument muss man vor diesem Hintergrund jedoch doppelt wachsam sein. Dem schnellen Kick, etwas gekauft zu haben, das nur kurz verfügbar ist, steht das gekaufte Produkt selbst gegenüber – das oft nach ein paar Wäschen aus der Form und verwaschen ist und im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädlich.

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Manuela Hoflehner