Arbeitet man mit Kindern gemeinsam mit Holz-Bausteinen, bekommen sie ein besseres Gefühl für Statik und Geometrie. (Foto: web_R_B/www.helenesouza.com/pixelio.de)

Arbeitet man mit Kindern gemeinsam mit Holz-Bausteinen, bekommen sie ein besseres Gefühl für Statik und Geometrie. (Foto: web_R_B/www.helenesouza.com/pixelio.de)

Der Wille ist da, nur an der Idee hapert’s. Unsere Tipps, wie man Kindern spielerisch ein ästhetisches und architektonisches Empfinden vermittelt.

Zu Beginn müssen wir gleich enttäuschen: Lego-Bauklötze reichen nicht, um Kinder kreativ bauen zu lassen. Diese bieten weder viel Raum für architektonische Details, noch viele Freiheiten in der Bauweise. Wer jedoch schon einen Schritt weiter gehen will, ist mit Kapla-Bausteinen gut beraten. Diese bieten einen flexibleren Rahmen, um verschiedenste Konstruktionen zu bauen. Holzplättchen werden dabei aufeinander gelegt, ohne Verbindungs- oder Befestigungselemente. Der Vorteil im Vergleich zu Lego ist, dass die Kinder so ein Gefühl für Statik und Geometrie entwickeln.

Wichtig ist, dass die Kinder gut von Erwachsenen angeleitet werden, damit sie ein Gefühl für Designg und Architektur entwickeln. Kinder müssen die Möglichkeit haben, sich ein Bild von der Welt zu machen – und sie von klein auf mitzugestalten.

  • Spaziergänge durch die Stadt: Geht gemeinsam durch eure Stadt – oder auch durch eine fremde Stadt im Urlaub – und schaut genau hin, was ihr an den verschiedenen Bauten entdeckt. Welche verschiedenen Fassaden- und Dachformen gibt es, welche Baumaterialien? Welche Farben, Formen und Oberflächen findet ihr?
    Wichtig ist dabei, auch in die Tiefe zu gehen: Wie war das Konzept eines Gebäudes? Wie die Planungsgeschichte und welche Probleme gab es bei der Bauausführung? Oft gibt es Themen-orientierte Stadtführungen, an denen man teilnehmen kann, die näher auf solche Details eingehen. Wichtig: Kinder brauchen eine interaktive Stadtführung. Eine Stadt-Erkundung muss für sie spielerischer angelegt sein, z.B. mit Ratespielen und Arbeitsaufträgen vor Ort.
  • Für manche Städte gibt es eigene Kinderstadtpläne, die Kindern dabei helfen, die Stadt zu entdecken. Die Stadtpläne orientieren sich dabei an Sehenswürdigkeiten und Stätten, die für Kinder interessant sind (z.B. Spielplätze).
  • Kinder können auch selbst einen Kinderstadtplan für ihre Stadt oder ihren Stadtteil entwerfen.
  • Kindern Gestaltungsraum geben: Wenn du einen Garten hast, gib deinem Kind einen Teil davon, den es ganz nach eigenem Belieben gestalten kann. So lernt es auf einer überschaubaren Fläche, gestalterisch tätig zu werden, und sieht dabei auch die Früchte seiner Arbeit.
  • Im Kleinen: Wenn dein Kind ein eigenes Zimmer hat, lass es einen Raumplan entwerfen, statt vorgefertigt ein Möbel-Set hineinzupacken. Dein Kind kann auch spielerisch ein eigenes Haus entwerfen. Dabei kommen oft abenteuerliche Ideen zustande. Diskutiert, was umsetzbar wäre und was (physikalisch) schwer möglich ist.
  • Kindgerechte und tiefgründige Dokus über die Garten- und Stadtgestaltung dreht Dieter Wieland. Viele seiner Dokumentationen sind auf Youtube zu finden. Diese kann man sich gut gemeinsam mit den Kindern ansehen und sich anschließend darüber austauschen.
  • Geht hinaus in die Natur und versucht euch an LandArt – baut aus Steinen, Ästen oder Blumen ein Werk.

Wichtig ist: Lass deine Kinder aktiv werden. Schönheit liegt im Auge des Betrachtes – dieses Auge muss jedoch geschult werden. Und dann bleibt kein Stein auf dem anderen.

Tipps:

Brigitte Uhde-Stahl: „Ich seh etwas, was Du auch siehst – Einführung in die Architektur für Kinder, Eltern und Großeltern“

Dieter Wieland – Grün kaputt

Kinderbuch “Hannes baut ein Haus”

LandArt für Kinder