Einige haben es schon am Ende des Jahres geschafft, andere nehmen es sich für den Jahresanfang vor, viele versuchen es das ganze Jahr über: Es geht um das Wegräumen, Loslassen, Reduzieren, Weglassen, Ausmisten… Egal, wie man es bezeichnet, das Gefühl sagt einem: Das wird anstrengend!

Jetzt bin ich selbst nicht gerade ein Freund davon, wertvolle Zeit mit „unnötigen“ Aufräum- und Putzaktionen zu „vertun“. Doch zum Glück kam mir da meine Ausbildung bei einem Tischler und Architekten zur Diplomierten Feng Shui-Beraterin zu Hilfe. Denn jetzt weiß ich, dass mein Umfeld meine Seele bzw. mein Leben widerspiegelt und umgekehrt.

Das hilft enorm, die Sinnhaftigkeit des Ordnungmachens und –haltens zu erkennen. Wenn auch im Rahmen dessen, was man selbst für in Ordnung hält. Das schaut bei jedem anders aus. Auch das lehrt uns Feng Shui: Nichts ist perfekt, auch nicht das Leben, alles ist im Werden, im Verändern: Was heute passt, passt morgen nicht – und das ist gut so.

Hinspüren und gesunden Menschenverstand einsetzen
Jetzt ist die chinesische Lehre vom Feng Shui eine uralte, die viel mit Hausverstand und Hinspüren zu tun hat. Leider wird sie oft falsch interpretiert und sehr oberflächlich verwendet – und somit von vielen als Humbug belächelt. Dabei ist Feng Shui auch nur eine Art, Ordnung ins Außen (und damit unweigerlich auch ins Innen) zu bringen, die – auch ohne strikt zu befolgenden Dogmen – sehr gut und praktisch anwendbar ist.

Aufräumen nach dem Feng Shui-Prinzip macht einfach mehr Freude. Was nicht funktioniert, ist: Ich kaufe mir einen Polster im Feng Shui-Maß und dann läuft mein Leben super. Dafür muss man schon selbst etwas tun. Feng Shui kann einen dabei nur unterstützen.

Wie man aufräumt, sagt uns zum Beispiel Karen Kingston (siehe Literaturtipps) ganz pragmatisch: Übernimm die Verantwortung für deine Sachen und miste sie aus! Sehr motivierend ist es, das Feng-Shui-Bagua-Raster, das aus neun Teilen von Beziehungen, über Glück, Gesundheit, bis zu Karriere geht, über den Grundriss des eigenen Hauses, der Wohnung, des Schreibtisches,… zu legen. Dann kann man  sehen, in welchem Bereich des Lebens sich am meisten Müll angesammelt hat und damit das Leben schwerer macht, als es sein muss.

Warum geht es beruflich nicht weiter?
Du hast einen einzelnen Kaktus im Bereich Partnerschaft stehen und wunderst dich, warum du keinen neuen Partner findest? Du hast hinter der Haustür, die im Bereich Karriere liegt, einen Haufen Gerümpel liegen und kannst daher die Tür nie ganz öffnen und wunderst dich, warum es beruflich nicht weitergeht? Im Bereich Kinder/Kreativität ist schon die Hälfte aller Lämpchen ausgebrannt und du kommst nie dazu, diese zu ersetzen? Kein Wunder, dass keines deiner Projekte je zustande kommt.

Kingston: „Ein geordnetes Zuhause steht für einen geordneten Verstand. Es ist wichtig, dass du gut organisiert bist, denn nur so kannst du Halt im Alltag finden.“ Und jetzt, wo wir wissen, wie es geht und was es alles in unserem Leben bewirken kann, verstehen wir auch den Gruß von Kingston im Vorwort ihres Buches: „Viel Spaß beim Ausmisten!“ so, wie er gemeint ist: ehrlich.

Empfehlenswerte Literatur:
–    Karen Kingston: „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“, rowohlt
–    Günther Sator: Zum Einstieg: „Feng Shui – Leben und Wohnen in Harmonie“, GU
Zum Vertiefen: „Feng Shui – Die Kraft der Wohnung entdecken und nutzen, GU

Daniela Christl