Geschwister, die sich mögen, zusammen halten, sich aufeinander verlassen – ein Leben lang. So das Wunschdenken vieler Eltern. Im Alltag gibt es oft Streit und Konkurrenz zwischen Brüdern und Schwestern. Wissenschaftsjournalistin und Gründerin des “artgerecht”-Projekts Nicola Schmidt gibt in ihrem Buch “Geschwister als Team” Anregungen und Antworten auf Fragen wie: Warum verhält sich das eigentlich so mit den Geschwisterbeziehungen? Und was für einen Einfluss hat das Verhalten der Eltern darauf?

Einfach, machbar und umsetzbar. Diesen Anspruch hat Wissenschaftsjournalistin und Grün-derin des artgerecht-Projekts Nicola Schmidt an die Anregungen in ihrem Buch über Ge-schwister als Team gestellt und verwirklichen können. Auf der Basis von Elternberichten, Be-ratungsgesprächen und wissenschaftlichen Studien stellt die Autorin sechs Bausteine vor, wie wir als Eltern helfen können, die Beziehungen unserer Kinder untereinander auf gute Beine zu stellen.

Wie Eltern verstehen, was jedes Kind braucht
Jedes Kind ist anders: Je nach Alter, Geschlecht und Position in der Geschwisterfolge brau-chen Kinder unterschiedliches und das zu verstehen ist eine wichtige Basis, um jedem Kind zukommen zu lassen, was es für seine Entwicklung braucht.

Der „hilfsbereite Große“ und die „sture Kleine“? Dauernde Vergleiche und wertende Zuschreibungen, die Eltern schnell über die Lippen kommen, können Zwietracht in der Geschwisterbeziehung säen. Stattdessen wollen wir den Blick schärfen für einengende Rollenzuschreibungen und jedem Kind dazu verhelfen, sich als einzigartige Person zu entfalten.

Verschiedene Phasen der Geschwisterbeziehung
Vom Ankündigen des Geschwisterchens bis zum Kleinkindalter und darüber hinaus gibt es einige sensible Phasen, in denen wir als Eltern besonders gut Grundsteine für eine starke Geschwisterbeziehung legen können. So verändert sich zum Beispiel nicht nur durch die An-kunft des jüngeren Kindes etwas im Familiengefüge, sondern auch durch das Mobilwerden des kleinen Geschwisterchens. Für Herausforderungen wie Eifersucht, der Umgang mit Grob-heiten gegenüber dem Geschwisterkind oder das Schaffen von Rückzugsräumen für jedes Kind finden LeserInnen Hintergründe und gut umsetzbare Tipps.

Wie Geschwister lernen, Konflikte zu lösen
Konflikte in Geschwisterbeziehungen sind optimale Lernfelder, um den eigenen Standpunkt vertreten zu lernen, ebenso wie zu gemeinschaftlichen Lösungen zu finden. Je nach Entwicklungsstand der Kinder brauchen diese intensivere oder auch nur punktuelle Unterstützung der Erwachsenen, damit sich nicht das Recht des Stärkeren automatisch durchsetzt.

Spiele, in denen die Kinder gegen uns Eltern antreten und durch Teamarbeit gewinnen, gemeinsame verbindende Erlebnisse und als Familie gemeinsame Ziele zu haben kann die Geschwisterbande stärken.

Besondere Geschwister und konkrete Schritte zu einem guten Familienklima
Auch auf die Besonderheiten in Familien mit geistig oder körperlich eingeschränkten Kindern, Patchwork-Geschwistern oder verstorbenen Geschwisterkindern geht Nicola Schmidt ein.

Für Eltern bietet sie im Anhang konkrete, gut umsetzbare Übungen für den Alltag. Etwa, um mit sich selbst durch ein regelmäßiges Check-In während kurzer Wartezeiten in Verbindung zu bleiben. Oder die Kinder in Nachgesprächen zu ihren eigenen Einsichten zu begleiten.

Für mehr Freude im Leben mit Kindern!
Katharina Maderthaner, MSc (Counseling)
katharina.maderthaner@gmx.net

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