Eine Internetplattform vermittelt kostenlose Übernachtungen auf fremden Sofas

Sofa mit Couchtisch

Bild: duxschulz/pixelio.de

Auf fremden Sofas schlafen? Und das im Urlaub? Du fragst dich, warum?
Alle, die das bisher ausprobiert haben, sind begeistert. Die Idee dahinter ist eigentlich nichts Besonderes: Auf der Internetplattform www.couchsurfing.org, die zwei Amerikaner gegründet haben, treffen sich Leute, die ein Sofa in ihrer Wohnung anzubieten haben und solche, die auf ihrer Reise eine kostenlose Übernachtungs-möglichkeit suchen. Damit wird nicht nur das Urlaubsbudget geschont, es können daraus sogar Freundschaften entstehen. Die meisten, die mitmachen, suchen mehr als nur ein Sofa oder einen Gast. Gewünscht – und in der Praxis auch so gemacht – ist ein echtes Kennenlernen. Da wird gemeinsam gekocht, der/die GastgeberIn zeigt dem Besuch seine Stadt, und im Gespräch werden oft Pläne für ein Wiedersehen gemacht. „Bist du bei mir in Linz, komm ich zu dir nach Rom“. Unterschiedliche Kulturen und Lebenskonzepte kommen zusammen. Das ist spannend und man kann etwas lernen. Die Gründer der Sofa-Plattform haben sich das auch auf ihre Fahnen geschrieben:  “Blick auf von dem Reiseführer, bevor du in eine Statue rennst! Es gibt Millionen von Menschen, die dich in ihrer Heimat willkommen heißen wollen und dir zeigen möchten, wie es wirklich ist, dort zu sein, wo sie leben.“

Bürgschaft für ein sicheres Gefühl
Wer ein ungutes Gefühl dabei hat, Fremde in der Wohnung übernachten zu lassen, kann beruhigt sein: Das Plattformsystem sieht einen strengen Sicherheits-Check der Teilnehmer vor. Außerdem bekommt jeder Gast von seinem/seiner GastgeberIn eine sogenannte Bürgschaft. Es gibt Referenzen und die Identität wird überprüft.

Die Erfahrungsberichte von TeilnehmerInnen zerstreuen Zweifel in alle Winde: Katharina schreibt in ihrem Blog: „… Ich wurde nie ent-/getäuscht und erhalte mir dadurch meinen Glauben an das Gute im Menschen. Das Fremde macht keine Angst, sondern ist Potential, schließlich sind da draußen fabelhafte Menschen, die niemandem etwas Böses wollen, auch wenn man vielleicht einen anderen Eindruck gewinnt, sobald man die Zeitung aufschlägt. Es gibt doch kaum etwas Befreienderes, als mal die Blickweise eines Menschen anzunehmen, der dem gewohnten Umfeld so fremd ist.“

drei Personen am Tisch

Bild: auremar/Fotolia.com

Der Journalist Jürgen Affenzeller ist einer von 750 Linzern und Linzerinnen, die auch dabei sind. Bereits seit 2005 lernt er über Couchsurfing Menschen aus Ländern wie Schweden, Deutschland, Australien, Lettland und Großbritannien kennen. „Es sind sicher über 20 Personen, die schon bei uns oder bei denen wird geschlafen haben. Wir haben ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht. Es sind wirkliche Freundschaften entstanden und man bleibt auch über die Plattform in Kontakt. Das, was die Sache so besonders macht, ist, dass es nicht nur um das Sofa geht, sondern man sich die Welt ins Haus holt. Wir haben gemeinsam gekocht und wir haben den Gästen Linz von einer Seite gezeigt, die man eben nur als Einheimische/r kennt. Und wer den Überraschungseffekt nicht so liebt, der kann über die Suchfunktion Alter, Geschlecht und mehr Kriterien den Personenkreis vorher einschränken“.
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