Vielleicht kennst du das auch: 
Endlich Wochenende – du freust dich auf einen schönen Tag in den Bergen. Doch schon beim Rucksackpacken gibts den ersten Streit. 

Dein Sohn protestiert lautstark weil er lieber radfahren möchte, deine Tochter schüttet den Frühstückskakao über ihre Hose, dann möchten beide Kinder dieselbe Trinkflaschen haben, usw.

3 Kinder und die Mutter sitzen auf einer bank

Wandern mit Kindern

Endlich angekommen freust du dich so richtig auf eine schöne Wanderung. Ihr seid noch keine Viertelstunde unterwegs, schon heißt es: “Wie weit den noch?”, “Wann sind wir da?”, “Ich hab Durst”, “Ich muss aufs Klo”,….

Deine Nerven liegen blank aber du beherrscht dich!
Kurze Zeit später wieder dasselbe Spiel – aber diesmal beherrscht du dich nicht mehr, du tobst! Die Kinder weinen…. oder toben so wie du….

So geht es weiter bis diese langersehnte Wanderung endlich vorüber ist. Wieder zu Hause, beschließt du: “NIE MEHR WIEDER TU ICH MIR DAS AN.”

 

Das muss aber nicht so sein, wenn du ein paar grundsätzliche Dinge beachtest:

Genügend Zeit für die Vorbereitungen nehmen.
Hetzen und Stress überträgt sich auf die Kinder und bringt im Grunde niemandem etwas. Nimm dir Zeit, um mit deinen Kindern zu reden. Erklär den Kindern, wohin ihr wandern werdet und wie lange ihr dazu braucht.

Pass die Wanderung an das Alter deiner Kinder an.
Dabei gilt: Der oder die Langsamste bestimmt das Tempo. Es gibt keine Regel wie lange Kinder gehen können/sollen. In manchen Internetforen überbieten sich ehrgeizige Eltern mit Angaben, wie weit ihre Kinder gehen. Ein sinnloser Wettstreit ensteht. Kinder sind sehr unterschiedlich. Vergiss daher die Angaben in den Foren, richte dich einfach nach den Fähigkeiten deines Kindes.

Lustiges und Spielerisches Wandern statt monotonem Gehen.
Singt leichte Wanderlieder, z.B.: “eins, und zwei, und drei, und vier, und fünf, und sechs, und sieben. und acht, ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm, und vorwärts, rückwärts, seitwärts, bei …….. und eins ……”

Eisgekühltes CocaCola – CocaCola, eisgekühlt. Eisgekühltes CocaCola – CocaCola, eisgekühlt.
Und dazu
Ein belegtes Brot mit Schinken, ein belegtes Brot mit Ei. Das macht zwei belegte Brote, eins mit Schinken, eins mit Ei.
Und dazu
Eisgekühltes CocaCola – CocaCola, eisgekühlt. Eisgekühltes CocaCola – CocaCola, eisgekühlt.
Und dazu
2 belegte Brot mit Schinken, 2 belegte Brot mit Ei. Das macht vier belegte Brote, 2 mit Schinken, 2 mit Ei.
Und dazu
Eisgekühltes CocaCola – CocaCola, eisgekühlt. Eisgekühltes CocaCola – CocaCola, eisgekühlt.
Und dazu
3 belegte Brot mit Schinken, 3 belegte Brot mit Ei. Das macht sechs belegte Brote, 3 mit Schinken, 3 mit Ei.
….. 

Schätze suchen.
Klingt spannend und kommt sicher gut an. Denk dir dazu irgend einen Schatz aus, der gefunden werden. Der Schatz kann z.B. ein weißer Kieselstein sein, oder eine blaue Blume oder eine kleiner Ast, aus dem eine Steinschleuder gebastelt werden kann usw. Hier sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzte, die Kinder werden sicher mit Begeisterung den Schatz suchen. Oder du versteckst tatsächlich Schmuck (vielleicht das Überbleibsel der letzten Faschingsparty) – Kinder freuen sich meist sehr darüber, irgendeinen Klunker zu finden.

Natur erkennen.
Die Schwierigkeitsstufe solltest du dem Alter der Kinder anpassen. “Wer sieht als erster eine Ameise?” passt z.B. eher für kleinere Kinder. Etwas größere oder erfahrenere Kinder können z.B. eine bestimmte Baumart suchen, etwa eine Kiefer oder eine Föhre.
Für knifflige Fragen solltest du dir ein Naturführer im Taschenbuchformat mitnehmen oder du lädst dir die entsprechenden Apps auf dein Handy.

Geschicklichkeitsspiele.
Dazu könnt ihr verwenden, was der Wald zu bieten hat. Liegt ein Baumstamm am Wegesrand, kann dieser zum Balancieren verwendet werden. Oder ihr klemmt einen Stock zwischen die Oberschenkel, der nicht auf den Boden fallen darf. Wer die längste Strecken damit laufen kann, hat gewonnen. Eine andere Möglichkeit ist, zwischendurch auf einem Bein zu hüpfen – wer kommt am weitesten? 

Blindwandern.
Ein ganz neues Gefühl, das auch für die Erwachsenen zu empfehlen ist. Dazu werden einem Mitglied der Wandergruppe die Augen verbunden. Die restlichen Gruppenmitglieder führen die/den Blinde/n an der Hand oder geben nur durch Zurufe die Infos, wo sie/er hingehen kann oder wo welche Gefahren lauern. Wer kann am besten Blindwandern und wer hält am längsten durch?

Aufgaben zuteilen.
Wenns nicht gerade um das Rucksack-Tragen geht, kommt das Verteilen bestimmter Aufgaben bei den etwas größeren Kids meist sehr gut an. Ein Kind oder auch ein Erwachsener bekommt z.B. die Aufgabe des Fährtensuchens zugeteilt. Jemand anderer übernimmt die Dokumentation und trägt dazu die Verantwortung über die mitgebrachte Fotokamera. 

Pausen machen. 
Das ist ganz wichtig! Ein Picknick entschädigt für die größten Strapazen. Deshalb sollte bei Wanderungen mit Kindern immer auch eine Jause mitgenommen werden und natürlich auch etwas zu trinken. Sobald Hunger und Durst gestillt sind, kann die Pause auch zum Spielen genützt werde. Hier ein altes Spiel zu Erinnerung:

“Der Plumpsack geht um”
Die Spieler sitzen im Kreis und blicken in die Mitte. Der Plumpsack geht außen um den Kreis. Er hält einen Gegenstand in der Hand. Diesen lässt er hinter einer/m auf den Boden fallen. Dann läuft er so schnell wie möglich um den Kreis. Der/die SpielerIn, bei der/dem der Gegenstand gelandet ist, läuft dem Plumpsack im Kreis hinterher. Wer den freien Platz zuletzt erreicht, wird der neue Plumpsack. 


GANZ WICHTIG: Der Weg ist das Ziel.

Genieße mit deinen Kindern den Weg. Hastig hinauf und gleich wieder hinunterlaufen bring nichts.