Hast du schon mal…einen Schneckenfuß massiert und dann deine Hände mit Kastanien gewaschen? Unterm Gespensterbaum eine Grille geangelt? Eine Berberitze gekitzelt, bis der Hahn quietscht? Einen Pilz zum Rauchen gebracht? Ein Brennessel-Bonbon gekaut, oder gar vom Giftbusch genascht? Direkt vor unserer Haustür öffnet sich die Trickkiste Natur und was du mit ihr alles anstellen kannst, steht im kleinen Büchlein „Trickkiste Natur“ mit 40 ganz einfachen Experimenten, die du in/mit der Natur machen kannst. Viel Spaß dabei – und hier noch ein paar Anregungen daraus:

Brennessel-Bonbons – etwas für Mutige:

So kannst du ein Brennesselblatt schmerzlos verzehren – zupfe vorsichtig ein junges Blättchen von der Spitze einer Brennessel. Die Brennhaare sind dort so zart, dass sie nicht durch die Hornhaut der Fingerkuppen stechen. Ziehe es mehrmals vom Stiel zur Spitze durch die Finger, dadurch knickst du die Brennhaare ab. Dann falte das Blatt über die Oberseite zu einem kleinen Päckchen und knete es gründlich zwischen den Fingern. Stecke das Brennessel-Bonbon in den Mund und zerkaue es. Genieße das Aroma des Brennesselsaftes! Eine echte Mutprobe für „harte Kerle und Kerlinnen“ 😉

Hände waschen ohne Seife mit Kastanien:

Du hast dir draußen beim Spielen, Jausnen, Herumtoben… die Hände schmutzig gemacht? Wenn es Herbst ist und du in der Nähe einen Kastanienbaum siehst – kein Problem! Such dir eine frische, reife Rosskastanie, schneid sie auf, befeuchte deine Hände mit Wasser und reib sie mit der Schnittfläche der Kastanie ein. Fett und Schmutz verschwindet, da Rosskastanien einen Stoff enthalten, der wie Seife wirkt.

Vom „Giftbusch“ naschen – traust du dich?

Kinder dürfen diesen Trick nur in Begleitung eines Erwachsenen machen! Denn es sollten nur die völlig giftfreien Beeren verzehrt werden. Die Berberitze ist schwach giftig, sie schützt sich damit von der Wurzel bis in die Blattspitzen vor Fressfeinden – beim Verzehr kleinerer Pflanzenteile droht aber keine Gefahr. Trotzdem solltest du nur ihre reifen, roten Beeren in den Mund stecken, denn diese sind völlig giftfrei, aber ziemlich sauer! Du kannst sie ohne Bedenken probieren. Sie enthalten sogar eine gesunde Portion Vitamin C und lassen sich zu einer leckeren säuerlichen Marmelade einkochen.

 

Wasser eindellen:

Du fragst dich, wieso Wasserläufer nicht einsinken? Den Trick der flinken Insekten kannst du mit einer Kiefernnadel nachstellen: Sie muss möglichst sauber, trocken und gerade sein. Lege sie vorsichtig waagrecht auf die Wasseroberfläche, zB. einer Pfütze. Wenn du es geschickt machst, bleibt sie oben liegen, ohne einzusinken oder nass zu werden! Das Wasser scheint eine „Haut“ zu haben, die von der Nadel nur leicht eingedellt wird. Schaffst du es sogar, noch kleine Steinchen auf die Nadel zu legen?

Buchtipp für naturbegeisterte und neugierige Menschen, egal welchen Alters:

Bund Naturschutz in Bayern (Hrsg.): Trickkiste Natur. 40 Naturwunder vor deiner Haustür: entdecken-staunen-ausprobieren. Ein Ausflugsbegleiter für Groß und Klein. Oekom Verlag, München, 2016.

Daniela Christl