Kurzinformation:

Treffpunkt: ÖBB-Haltestelle Antiesenhofen

Gehzeit: ca. 4 Stunden, Länge ca. 14 km

Wegverlauf: der Weg führt größtenteils entlang des Inns, enthält keine nennenswerten Steigungen und ist auch barrierefrei für RollstuhlfahrerInnen oder Familien mit Kinderwagen befahrbar

Einkehrtipp: Bräustüberl Stift Reichersberg

Weiters am Weg: Falknerei auf der Burg Obernberg.

Flusslandschaft

Wandern am Inn, Bild: Marco Vanek

Die Auwälder am Inn sind zwar größtenteils durch Hochwasserschutzdämme vom Fluss abgetrennt und haben damit ihre natürliche Dynamik verloren, doch sie sind Lebensraum für eine außerordentlich vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Vor allem Vogelliebhaber kommen hier auf ihre Rechnung, aber auch Biber haben sich hier angesiedelt und sind anhand ihrer Fraßspuren an Gehölzen zu spüren. Entsprechend der hohen naturschutzfachlichen Bedeutung wurde hier das Europaschutzgebiet „Auwälder am unteren Inn“ ausgewiesen.

Biber ganz nah

Bild: Jens Bredehorn.pixelio.de

Die Tour verläuft auf einem Teilstück des europäischen Pilgerweges „Via Nova“.

Für Kulturinteressierte bietet sich das Augustiner Chorherren Stift Reichersberg mit seiner 900 Jahre alten Geschichte an. Dafür sollte man eine Stunde veranschlagen.

Der Wegverlauf
Vom Bahnhof Antiesenhofen geht es zunächst auf dem markierten Rupertiweg (Alpenverein-Weitwanderweg Nr. 10a) etwa vier Kilometer zum Stift Reichersberg.

Beim Parkplatz unterhalb des Stiftes überqueren wir zuerst einen langen Holzsteg, der uns über ausgedehnte Altarmbereiche und durch Schilfbestände führt. Es zahlt sich auch aus, mit einem Fernglas ausgerüstet ein wenig auszuharren, um mit etwas Glück verschiedene Entenarten zu entdecken. Ausgerüstet mit einem Vogelbestimmungsbuch kannst du relativ einfach Stockente, Schnatterente und Tafelente unterscheiden.

Reiher und Hühner im Schilf
Leicht zu erkennen sind natürlich Höckerschwäne, die hier häufig majestätisch ihre Bahnen ziehen. In den Schilfbeständen brüten Teich- und Blässhühner. Besonderes Glück hast du, wenn ein zierlicher Nachtreiher über das Gebiet fliegt. Diese heimlich lebende kleine Reiherart besitzt am Unteren Inn ihr letztes Rückzugsgebiet und brütet hier auch regelmäßig.

Nachdem wir den Steg überquert haben, führt uns der Weg durch den Auwald bis zum Ufer des Inns, wo er nach links abbiegt und von hier dem Flussufer folgt. Zur Rechten eröffnen sich nun immer wieder schöne Ausblicke auf den Fluss.

Libelle auf Pusteblume

Bild: Frank Hollenbach.pixelio.de

Libellen auf Jagdflug
Nach zirka eineinhalb Kilometern kommen wir zu einer Brücke. Vor dieser biegen wir nach links ab und folgen für ungefähr 300 Meter einem in einem Betonkorsett eingezwängten Kanal. Nachdem wir an einer Kläranlage vorbei sind, biegen wir noch einmal nach links ab und gelangen kurz danach wieder in den Wald. Nach einem knappen Kilometer stoßen wir wieder auf den Pilgerweg „Via Nova“ und können jetzt entweder links Richtung Fluss gehen oder nach rechts hinauf nach Reichersberg zum Stift. Die erste Variante ist barrierefrei und führt mehrere hundert Meter direkt durch den Auwald. Auf kleinen Holzbrücken überquert man einige stark bewachsene Wassergräben – ein idealer Lebensraum für Libellen, die hier auf ihren Jagdflügen zu beobachten sind.

Bevor wir wieder auf den Weg entlang des Inns zurückkommen, müssen wir noch auf zirka 50 Metern eine Wiese überqueren. Den Rest unserer Wanderung gehen wir am Ufer des Inns zurück, bevor wir abermals den langen Steg überqueren und zum Parkplatz des Stiftes zurückkehren. Von dort geht es dann wieder am Weitwanderweg Nr. 10a zurück nach Antiesenhofen oder wir nehmen als Alternative den lokalen Wanderweg über die Ortschaft Münssteuer.