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Vom Todesstreifen zum Naturschutzgebiet – wer hätte das 1989 gedacht? Ein breiter Streifen, der für Feindschaft, Lebensgefahr und unüberwindliche Grenzen stand, zog sich durch halb Europa. Wo früher der Eiserne Vorhang Europa trennte, verbindet das Grüne Band es nun.

Heuer sind es genau 25 Jahre, seit sich zwischen Ost und West die Grenzen öffneten. In Zeiten der geschlossenen Grenzen war die Landschaft auf den Grenzstreifen ungestört von Verkehr, Besiedlung, Umweltverschmutzung und Lärm – so konnten hier zahlreiche Tier- und Pflanzenarten gut überleben. Umweltschutzorganisationen stellten fest, wie wertvoll dieser Landschaftsstreifen ist.

Doch schon in den 90er-Jahren zerschnitten die sich nun entwickelnde Landwirtschaft und Straßenbau diese Lebenslinie. Naturschützer und die Politik beschlossen, eines der größten Naturschutzprojekte zu entwickeln.

Was im Norden begann, verbreitete sich schließlich auch nach Österreich. Flächen wurden gesichert und renaturiert, AnwohnerInnen, LandwirtInnen und PolitikerInnen zu gemeinsamen Gesprächen an einen Tisch geholt.

 

Bild: Wald mit Bach

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Beinahe 1300 km Anteil hat Österreich an dem internationalen Projekt. Die Linie führt zum großen Teil im Osten Österreichs entlang der Grenzen zu Tschechien, Slowakei und Ungarn, dann im Süden Slowenien und endet bei Triest.

„Wertvollste Naturgüter vom Böhmerwald bis zum Neusiedlersee, den March-Thaya-Auen bis zum Dobratsch… Die Zahl an seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ist groß, die Bedeutung dieses Raumes für Naturschutz und Biotopverbund einzigartig“, so zu lesen auf der ausführlichen Seite des österreichischen Naturschutzbundes zum Grünen Band.

Bild: Braunkehlchen

Bedroht: Braunkehlchen Bild:käptn.chemnitz.fotolia.

Das Gebiet in Österreich ist für bedrohte Tierarten wie Luchs, Braunkehlchen, Osterluzeifalter und Pflanzen wie Böhmischer Enzian, Salzaster oder Krainer-Lilie eine neue Heimat.

 

Kontakt: Naturschutzbund OÖ: Josef Limberger, josef.limberger@naturschutzbund.at, T: 0732/779279

Buchtipp:

Stefan Esser: Radtouren am Grünen Band: In 32 Etappen von Tschechien bis zur Ostsee, Tourenrad- und Mountainbikestrecken. Bruckmann, München 2011, ISBN 978-3-765-44774-7.

 

Johannes Gepp und Alexander Schneider: Am Grünen Band Österreichs

Über das Buch: Die beiden Autoren wandern mit Ihnen entlang dieses Grenzbandes einmal herüben, einmal drüben. Sie möchten Ihnen Landschaft und Natur dieser doch so verschiedenen Regionen bildlich und textlich nahebringen. Nur wer die Naturschönheiten kennt, lernt sie schätzen und ist bereit, sie auch zu schützen. Ja, und am Ende könnten Sie doch das Buch aus der Hand legen und tatsächlich hinfahren. Quelle: Amazon

 

Isabel Höglinger