Foto: Fotolia/contrastwerkstatt

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Eine halbe Stunde am Tag, in der ich es mir gemütlich mache und langsam zur Ruhe komme. In der ich hinspüre: Wie geht’s mir, wie bin ich gerade da? Was beschäftigt mich? Das versuche ich einfach wahrzunehmen, anzunehmen was da ist. Und ich höre in mich hinein, welche leisen Einsichten und Antworten da vielleicht aufkeimen.

Manchmal ist es gut möglich, an anderen Tagen lässt die Unruhe mich nicht los. Eine solche Zeit für mich kann jedenfalls sehr kraftvoll sein und ich merke fast sofort, wie ich mehr liebevolle Geduld und Ressourcen für meinen Alltag habe. Deshalb versuche ich, sie mir so regelmäßig wie möglich zu schenken. Besonders die Fastenzeiten sind für mich eine Gelegenheit, mich auf das zu besinnen, was mir Kraft gibt und Dinge oder Gewohnheiten zu reduzieren, die mich davon abhalten.

Was sind deine Kraftquellen?
Wie kannst du Zeiten und Räume für dich schaffen, in denen du auftanken und bei dir ankommen kannst? Was tut dir gut und ist dir wertvoll? Gelingt es dir zu sagen: „Ich bin mir wichtig, ich darf mir Auszeiten nehmen“?

• Vielleicht ist es stärkend für dich, positive Beziehungserfahrungen zu machen: Wenn du merkst, du bist deinem Gegenüber wertvoll, wenn du dich angenommen weißt. Das kann sich in einer wertschätzenden Kommunikation in einer heiklen Situation ausdrücken oder in gemeinsamen Aktivitäten.

• Eine starke Erfahrung ist auch die, etwas zu schaffen. Sich kompetent zu fühlen, etwas gerne zu tun oder etwas mit Ausdauer und Einsatz zu meistern, kann Kraft und Selbstvertrauen geben. Was war heute ein Erfolg für dich?

• Was sind Ziele für dich? Wovon träumst du? Große und kleine Ziele im Leben können Halt und Orientierung geben.

• Menschen sind nicht nur soziale, sondern auch moralische Wesen. Sich für etwas einzusetzen, etwas Gutes zu tun, kann sehr sinnstiftend sein. Das können auch einfach liebevolle Kleinigkeiten sein, wie etwa der kranken Oma eine Karte zu schicken.

• Inspirierend und ermutigend kann es wirken, wenn du dich mit der Lebensgeschichte von Menschen auseinandersetzt, die etwas Gutes, Mutiges, Starkes getan haben.

• Natürlich sind heitere und lustige Situationen enorm stärkend. Erfahrungen der Leichtigkeit beflügeln, das spüren wir nach einem herzhaften Lachen am deutlichsten. Dazu darf es ruhig etwas verrückt sein…

• Öffne deine Augen und Ohren, sieh mal mit einem detailverliebten Blick auf deine direkte Umgebung. Welche Schönheiten liegen da verborgen? Entdecke das Beobachten und Staunen neu für dich.

• Vielleicht bist du gerne kreativ, tust und schaffst etwas mit deinen Händen?

• Dem Körper etwas Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen, schreibt Theresa von Avíla. Was möchtest du dir gönnen? Ein ausgiebiges Bad, ein hochwertiges Essen oder ein Besuch in der Sauna vielleicht.

• Fällt es dir schwer, zur Ruhe zu kommen? Dein Körper ist stets ganz im Moment. Er ist einfach da, jetzt. Den Körper wahrzunehmen, über unterschiedlichste Sinneserfahrungen, durch Meditation, einfach Atmen und Hinspüren oder durch Bewegung, bringt dich automatisch in den gegenwärtigen Moment.

Bestimmt fällt dir auch selbst noch etwas ein, um diese Ideensammlung zu ergänzen. Wenn du eine Oase für dich gefunden hast, versuche, sie Bestandteil deines Alltags werden zu lassen. Das kann dich oft Überwindung kosten, dir eine bewusste Entscheidung abverlangen – bis sie eine liebgewonnene und stärkende Gewohnheit für dich geworden ist.

Für mehr Freude im Leben mit Kindern!
Katharina Maderthaner, MSc (Counseling)
katharina.maderthaner@gmx.net