Foto: Waldness

In Japan gibt’s Waldbaden auf Krankenschein, bei uns leider noch nicht, aber – zumindest gibt es immer mehr Angebote, die die natürliche Heilkraft des Waldes miteinbeziehen wie Waldness in Grünau im Almtal oder Waldluftbaden im Mühlviertel. 

Das Almtal im Salzkammergut, genauer Grünau, zählt zu den waldreichsten Regionen Österreichs. Hier hat sich eine Gruppe von Touristikern und Wald-Experten, ausgehend von den Ergebnissen der Studien der medizinischen Fakultät Graz über die gesundheitlichen Auswirkungen des Waldluftbadens, die Marke WALDNESS gesichert und ein entsprechendes touristisches Angebot entwickelt.

Dies reicht von Massagen im Wald, über Wald-Wyda (Yoga der Kelten), Latschenbäder, Waldbuffet, Wanderungen mit Waldkochen in der Waldschule, Waldsauna bis zu Waldkosmetik und Waldkneippen. Mittlerweile machen elf Betriebe von Bio-Bauernhof über Wald-Pensionen bis zum Romantikhotel mit.

Über den „Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald“ hebt der bekannte Biologe und Autor Clemens G. Arvay unter anderem die Stärkung des Immunsystems und die positiven Wirkungen des Waldes auf das vegetative Nervensystem hervor. WALDNESS.Meister Fritz Wolf aus dem Almtal, Oberförster, Jäger und Waldpädagoge: „Waldluft ist ein Heiltrunk zum Einatmen! Das verdanken wir unsichtbaren, bioaktiven Substanzen und Botenstoffen – Terpene genannt. Wissenschaftliche Studien aus Japan und Österreich belegen die heilsame Wirkung eines bewussten Aufenthaltes im Wald. Pflanzen kommunizieren nämlich mit unserem Immunsystem und stärken direkt unsere Widerstandskraft. Die Terpene aktivieren zudem die körpereigenen Killerzellen und verringern das Stresshormon Cortisol. Sie lindern Depressionen und Ängste, stärken das vegetative Nervensystem und senken Blutzuckerspiegel sowie Blutdruck.“

Seit heuer gibt es auch Angebote für die kühlere Jahreszeit: den “WALDNESS.Winterwald” mit Kripperlroas, Schneeschuhwandern, etc.
Mehr Infos unter www.waldness.info

Mühlviertler Waldluftbaden
Auch im Mühlviertel kann man mit ausgebildeten WaldluftbademeisterInnen in die heilsame Atmosphäre des Waldes eintauchen, Ruhe und Klarheit spüren, die Abwehrkräfte stärken, Kreislauf und Nerven entlasten, Orte der Kraft erleben, frische Energie tanken und einfach entschleunigen.

Waldluftbademeisterin Anita Holzinger: „Für mich ist der Wald der schönste Platz auf der Welt, zum Runterkommen, Nachdenken und einfach Spaß haben.“ Waldluftbaden wirke sich positiv auf das Wohlbefinden aus, meint auch Dr. Martin Spinka, Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde und ausgebildeter Waldluftbademeister: „Es fördert die Vitalität – Menschen, die sich regelmäßig im Wald aufhalten, fühlen sich weniger erschöpft.

Das „Bremsen“ im Alltag funktioniert besser.“ Waldluftbaden bewirkt einen besseren Schlaf, unterstützt die Verdauung, fördert die allgemeine Widerstandskraft und wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit aus – und zwar zu jeder Jahreszeit.

Beim diplomierten Ausbildungslehrgang zum/zur WaldluftbademeisterIn wird das Wissen über die Region, die Waldwirkungen sowie die Geomantie vertieft. Sie lehren Gästen mithilfe des Waldes wieder spüren und wahrnehmen, mit allen Sinnen im Augenblick zu sein, Lebensfreude und Wohlgefühl zu stärken.

Mehr Infos unter www.waldluftbaden.at
Buchtipps:
• Arvay, G. Clemens: Biophilia in der Stadt – Wie wir die Heilkraft der Natur in unsere Städte bringen, Verlag Goldmann, 2018.
• Arvay, G. Clemens: Der Heilungscode der Natur – die verborgenen Kräfte von Pflanzen und Tieren entdecken, Verlag Goldmann, 2016.
• Buchberger, Werner: Naturverbunden leben. Waldbaden.3.0, Verlag freya, 2018.
• Felber, Ulli: Waldbaden – Das kleine Übungsbuch für den Wald, Verlag Schirner, 2018.

Daniela Christl