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Vom Eltern-Hafen hinaus in die Welt

Kinder, die im Elternhaus Geborgenheit erfahren, erkunden auch gerne neugierig die Welt draußen. Foto: Fotolia/yanlev

Kinder, die im Elternhaus Geborgenheit erfahren, erkunden auch gerne neugierig die Welt draußen. Foto: Fotolia/yanlev

Für Eltern, die ihre Kinder ins Leben begleiten ist es eine wichtige Aufgabe, eine sichere Bindung aufzubauen. Katharina Maderthaner über den Spagat zwischen Verbundenheit einerseits und Loslassen-Können andererseits.

Sicher gebunden zu sein bedeutet, dass ein Kind eine starke Beziehung zu seinen Hauptbezugspersonen hat, die dem Kind das Gefühl geben, gehalten, geborgen und sicher zu sein. Ein Kind, das dieses Gefühl sicherer Bindung spürt, traut sich neugierig in die Welt hinauszugehen. Es weiß, dass es von den Eltern geliebt wird, seine Forscherfreude unterstützt wird und es wieder in die sicheren Arme der Eltern zurückkommen kann.

Ein Kind, das eine solche sichere Basis nicht hat, neigt eher dazu, zu klammern – es kann sich nicht darauf verlassen, dass die Eltern da sind, wenn es von ihnen weggeht, um die Welt zu erkunden. Es ist Neuem gegenüber ängstlicher, eher passiv und lernt dadurch auch weniger als neugierig forschende Kinder.

In Beziehungen verwurzelt

Sichere Bindung wächst bereits in der ersten Lebenszeit durch die Erfahrung, dass die Eltern ihr Kind lieben und annehmen. Von Geburt an zeigt jedes Kind seine Bedürfnisse und sein Befinden durch feine Signale. Reagieren die Eltern rasch und passend auf die Signale des Kindes, lernt es dadurch, dass seine Bedürfnisse gesehen und beantwortet werden. Auf diese Weise verlässliche Bezugspersonen geben dem Baby durch ihre Fürsorge und ihre einfühlsamen Reaktionen Halt, es fühlt sich sicher in der Welt. Es hat Vertrauen zu den Eltern und kann dadurch später auch in sich selbst vertrauen.

Hinaus aufs „offene Meer“

Das Kind wendet sich immer aufmerksamer seiner Umwelt zu, krabbelt, lernt gehen und zieht immer weitere Kreise. Spätestens in der Kindergarten- und Schulzeit verbringt das Kind größere Teile des Tages ohne die Eltern. Durch die Gewissheit, jederzeit in den sicheren Hafen der Eltern zurückkehren zu können, fühlt sich ein Kind frei und sicher, die Welt zu erforschen. Wenn es sicher sein kann, dass Mama/Papa verlässlich da sind, kann es sich wegtrauen und sein Lernbedürfnis stillen. Es weiß, dass es jederzeit zurückkommen kann, wenn es Schutz und Zuwendung braucht.

Ideen für den Alltag

Für mehr Freude im Leben mit Kindern!

Katharina Maderthaner, MSc (Counseling)

katharina.maderthaner@gmx.net [1]