Sabine kaut ständig an ihrem Ärmel, wenn sie nervös ist. Niklas zwirbelt permanent seine Haare, während er im Fußballtor steht und auf den Ball wartet. Monika wäscht sich dauernd die Hände. Fast jedes Kind hat einen Tick. Doch wie lange sind solche Verhaltensweisen harmlos – und wann wird daraus ein krankhafter Zwang?

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Auch Erwachsene sind nicht gefeit vor seltsamen Angewohnheiten, und prinzipiell ist dagegen auch gar nichts einzuwenden. Marotten und Ticks werden als „Übersprungshandlungen“ bezeichnet. Es sind unbewusst ausgeführte Verhaltensmuster, die mit dem Kontext, in dem sie gezeigt werden, eigentlich gar nichts zu tun haben. Meist handelt es sich um Situationen der Anspannung, der Nervosität oder des Unwohlfühlens, in denen diese zwanghaft anmutenden Verhaltensweisen auftreten.

Auch wenn sie manchmal unangemessen erscheinen oder am Nervenkostüm der Eltern rütteln: Die meisten dieser Ticks sind harmlos. Behalte sie einfach im Auge, ohne großes Aufhebens darum zu machen. Natürlich kannst du dein Kind darauf aufmerksam machen und ihm vielleicht Alternativen vorschlagen, zum Beispiel einen Anti-Stress-Ball anbieten. Solltest du das Gefühl haben, dass der Tick sich zu einer ernsthaften Zwangserkrankung auswächst und dein Kind daran hindert, anstehende Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, solltest du dich jedoch an professionelle Hilfe wenden.