Zwei Finger halten Münzen

Bild: Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de

Gehörst du auch zum Durchschnitts-Bankkunden? Du bist nicht reich und auch nicht arm. Deine Bankgeschäfte betreibst du online. Alles ist irgendwie anonym. Trotzdem fragst du dich manchmal, was wohl mit deinem Geld passiert. Du hörst von Bankenpleiten und von Spekulationsgewinnen aus Getreide. Eigentlich möchtest du mit deinem Geld nicht zum Hunger in Entwicklungsländern beitragen. Auch Waffen oder Atomkraftwerke möchtest du nicht finanzieren. Doch ein Wechsel zu einer anderen Bank erscheint dir umständlich und unsicher.

Da geht es dir so wie vielen anderen Menschen, die längst ihr Geld ethisch und ökologisch arbeiten lassen möchten.

Grünschnabel möchte hier nur einige Anregungen zum Nachdenken geben. Wer mehr Infos braucht, sollte den Links folgen. Welches Maß an Nachhaltigkeit für dich passt, musst du selbst entscheiden, denn die Banken definieren das jeweils unterschiedlich.

Alternativbanken
Im deutschsprachigen Raum wurden bereits einige so genannte Alternativbanken gegründet. Sie achten neben der Wirtschaftlichkeit ihrer Bankgeschäfte auch auf ethisch-ökologische Aspekte. Sie werden auch Ethik- oder Nachhaltigkeitsbanken genannt. Im besten Fall erfolgt bereits die Kreditvergabe aufgrund von ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien. Das heißt beispielsweise, dass nur Unternehmen, die mit dem ethischen Konzept der Bank übereinstimmen einen Kredit erhalten. Investitionen werden einer qualitativen und ethischen Prüfung unterzogen.

Der Hintergrund und das Angebot der Alternativbanken sind unterschiedlich. Es gibt Banken mit christlichem Hintergrund, solche mit Schwerpunkt Umwelt oder anthroposophischem Ansatz.

Hier findest du einen Überblick zu Ethik- und Nachhaltigkeitsbanken im deutschsprachigen Raum und deren Angebote.

Die Gruppe ATTAC empfiehlt unter dem ironischen Namen „Krötenwanderung“ den Wechsel zu einer Alternativbank und erklärt gleich, wie es geht.
 

Neue österreichische Bank in Gründung
Unter dem Vorsitz des österreichischen Globalisierungskritikers Christian Felber entstand die „Demokratische Bank“. Die Idee: „Mit der Schaffung einer gemeinwohlorientierten Genossenschaftsbank wollen wir soziale, ökonomisch und ökologisch nachhaltige Entwicklung für diese und zukünftige Generationen ermöglichen. In Zeiten einer umfassenden Finanzkrise, deren Kosten und Auswirkungen von der Allgemeinheit getragen werden müssen, wollen wir Alternativen aufbauen. In unserer neuen Bank werden nicht Gewinnmaximierung und riskante Spekulationsgeschäfte, sondern transparente vertrauenschaffende Kundenbeziehungen im Vordergrund stehen“, so zu lesen auf der Website www.demba.at.

Lies mehr über alternative Banken
 

Ethikbank online in Österreich
Die ebenfalls in Österreich agierende “Ethik-Bank” ist eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg (Deutschland) und eine reine Direktbank. Sie veranlagt nach ethischen Kriterien in Staatsanleihen und Pfandbriefen. In Österreich bietet sie verschiedene “Zinskonten” an. Die Abwicklung erfolgt über das Internet.

Auf der unabhängigen Plattform Grünes Geld kannst du dich über grüne und/oder ethische Anlageformen informieren.

Es gibt auch Gütezeichen. Das österreichische Umweltzeichen schreibt in den Richtlinien für “Grüne Fonds” die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards vor. Investitionen in bedenkliche Geschäftsfelder wie Gentechnik oder Rüstung sind untersagt.
 

Geldanlage mit Sinn
Vielleicht brauchst du kein Girokonto, hast aber etwas gespart, dass du sinnvoll anlegen möchtest? Oikocredit ist eine internationale Genossenschaft, die Mikrofinanz-Institutionen, Kooperativen sowie kleine und mittlere Unternehmen in Entwicklungsländern refinanziert. Das erforderliche Kapital für die Vergabe der Kredite in Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa wird derzeit von rund 48.000 Privatpersonen und Organisationen (vorwiegend aus West-Europa und Nord-Amerika) zur Verfügung gestellt, die die gemeinnützige Organisation mit Geldanlagen ab 200 Euro unterstützen.