Sollen die Kinder Taschengeld bekommen?

Wenn ja, wieviel? Wenn nein, was wird sonst bezahlt? Noch vor diesen Fragen steht wohl die Überlegung, was man überhaupt mit Taschengeld erreichen will.

Jugendlicher mit Geldscheinen in der Hand

Bild: S. Hofschläger.pixelio.de

Taschengeld ist ein Thema, das in jeder Familie individuell gehandhabt wird. Am meisten hängt die Höhe des Taschengeldes oft davon ab, welche Kosten Eltern zusätzlich übernehmen. Ob ein Kleidungsstück, Kinobesuch, Bücher oder Süßigkeiten, die das Kind sich wünscht, von Eltern & Co. bezahlt werden, ist „pädagogische Geschmackssache“. Die Höhe des Taschengeldes hängt mit dem Einkommen der Eltern zusammen. Kinder lernen den Umgang mit Geld also in erster Linie durch das Vorbild der Eltern.

Wichtige Ziele, warum du deinen Kindern wöchentlich einen fixen Geldbetrag geben solltest, sind:

  • Sie lernen, das Geld einzuteilen.
  • Sie lernen, den Wert der Dinge zu schätzen.
  • Sie lernen, dass sie nicht alle Wünsche sofort erfüllt bekommen.

PädagogInnen empfehlen, die Auszahlung des Taschengeldes nicht als erzieherische Maßnahmen zu benutzen. Auch wenn es mal Probleme mit Sohn oder Tochter gibt, muss das Taschengeld verlässlich bleiben. Die Frage, wofür das Geld ausgegeben wird, sollte sensibel behandelt werden. Bis zum 10. Lebensjahr sollte das Tagschengeld wöchentlich ausgezahlt werden. Danach kann es auch monatlich sein.

7 Tipps: Wie mein Kind zum Finanzprofi wird

  • Was wird gezahlt? Sprich mit Deinem Kind darüber, was vom Taschengeld bezahlt wird und was die Eltern extra übernehmen.
  • Erkläre deinem Kind, wieviel Geld für die Familie zur Verfügung steht, wie die Höhe des Taschengeldes zustande gekommen ist und wie sich diese entwickeln wird.
  • Taschengeld muss zuverlässig bleiben. Mach die Auszahlung nicht davon abhängig, ob es gerade Zoff zuhause gibt. Zahl das Taschengeld regelmäßig und pünktlich aus.
  • Mein Geld – meine Entscheidung. Das Kind soll (bis zu gewissen Grenzen) selbst entscheiden, wofür es sein Taschengeld ausgibt.
  • Guter Wille – schlimme Folge. Ein Zuviel an Taschengeld und auch an zusätzlichen Zuwendungen von Oma & Co. können den Lerneffekt zunichte machen.
  • Wenn´s hinten und vorne nicht reicht, nicht sofort nachschießen oder das Kind im Regen stehen lassen. Geh den Ursachen gemeinsam mit deinem Kind auf den Grund.

Alles über Taschengeld erfährst du auf der Seite des Jugendservice des Landes Oberösterreich.

Das Jugendservice des Landes Oberösterreich empfiehlt folgende Taschengeldbeträge:

06 – 08 Jahre: 0,50 bis 2 Euro wöchentlich
08 – 10 Jahre: 1,50 bis 3 Euro wöchentlich
10 – 12 Jahre: 2 bis 3,50 Euro wöchentlich
12 – 14 Jahre: 11 bis 16 Euro monatlich
14 – 16 Jahre: 16 bis 30 Euro monatlich
16 – 18 Jahre: 30 bis 50 Euro monatlich
18 – 20 Jahre: 50 bis 70 Euro monatlich
über 20 Jahre (StudentInnen): 70 bis 100 Euro monatlich

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Bild: Graf Verlag

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