Etwas Schickes zum Anziehen haben wir alle gern – und wenn es etwas Neues ist, hat das seinen ganz eigenen Reiz. Darunter müssen auch nicht unbedingt Näherinnen oder die Umwelt leiden. Neun Tipps, wie man die eigene modische und ökologische Revolution in den Kleiderschrank bringen kann.

1. Secondhand kaufen
Sei es am Samstags-Flohmarkt am Linzer Hauptplatz, in oberösterreichischen Second-Hand-Shops oder auf Online-Plattformen wie Kleiderkreisel oder Ebay: Die Mode aus zweiter Hand hat oft weniger giftige Inhaltsstoffe, da sie schon mehrmals gewaschen wurde, und schont die Umwelt, da sie nicht extra neu produziert werden muss.

2. Entdecke dein Design-Talent
Nimm die Stricknadeln in die Hand oder wirf die Nähmaschine an – so kannst du dir Teile selbst kreieren, genau so, wie du sie haben willst, und passgenau noch dazu. Anleitungen zum Selbermachen findet man auf Youtube und für biofaire Stoffe gibt es auch eigene Geschäfte in Linz („Stoff.Art“, Adlergasse 10) und in Wels („kraftstoff“, Schubertstraße 11).

3. Kaufe Mode von zertifizierten Öko-Labels
Anbieter gibt es mittlerweile genug, online wie offline. In den Weltläden gibt es verschiedenste Öko-Labels zum Anprobieren und Kaufen, Grüne Erde hat mittlerweile auch eine gute Auswahl an verschiedenen Designs, in Linz gibt es Xiling, ECO, Göttin des Glücks und Greenfeel, in Vöcklabruck Lightwear, in Ottensheim Mawasi und aus dem Mühlviertel kann man sich maßgeschneiderte Jeans liefern lassen. Einmal im Jahr gibt es auch auf der Wearfair in Linz die Möglichkeit, sich einen Überblick über die unglaubliche Vielzahl an Öko-Labels zu verschaffen und sie vor Ort anzuprobieren und zu kaufen.

4. Kaufe Klassiker und achte auf Qualität
Bei klassischen Schnitten kann man nicht viel falsch machen. Sie lassen sich lange tragen, bei guter Qualität halten sie auch entsprechend lange und verlieren nie ihre Aktualität. Selbst bei Trendware – bis jetzt ist noch jeder Trend wieder gekommen.

5. Reparieren
Ein Knopf ist schnell angenäht, und auch vor einem Reißverschluss muss man nicht kapitulieren. Bevor das Kleidungsstück herumliegt oder weggeworfen wird, ist ein Reparaturversuch immer besser. Wenn es nicht klappt, freut sich die Schneiderin ums Eck sicherlich auch über Arbeit. Und wenn man schon dabei ist, kann man die Kleidung auch gleich umgestalten: neue Knöpfe, aus einem Kleid einen Rock machen, aus einer Jeans eine Shorts, usw.
Ideen zum Umgestalten: http://refashionista.net/

6. Umweltfreundlich waschen
Eine große Auswirkung auf die Umwelt hat das Waschen von Kleidungsstücken. Darum sollte die Maschine ganz voll sein. Nutze die Sparfunktionen und hänge die Wäsche auf statt einen Trockner zu verwenden. Bei den meisten Kleidungsstücken reicht die 30-Grad-Einstellung zur Reinigung. Auch das Waschmittel hat einen großen Einfluss – wer mit Chemie wäscht, sorgt dafür, dass die chemischen Rückstände nach dem Waschen wieder in die Natur zurückgeleitet werden und auch in der gewaschenen Kleidung bleiben. Ökologische Waschmittel gibt es im Bioladen, bei dm, im Reformhaus, etc.

7. Kleidung aus Bio-Baumwolle kaufen
Baumwolle ist eine empfindliche Pflanze, für deren Anbau viel Dünger und Pestizide verwendet werden. Oft kommt sie als gentechnisch veränderte Sorte auf den Acker. Bio-Baumwolle ist eine gute Alternative. Achte darauf, dass „Zertifizierte Bio-Baumwolle“ auf dem Etikett steht. Oft versuchen Produzenten die KonsumentInnen zu täuschen, indem sie „Aus zertifiziertem Anbau“ o.ä. schreiben. Ohne „bio“ gibt’s nix!

8. Schreibe deinen Lieblingsmarken
Ohne Druck von unten geschieht oft leider wenig. Wenn deine Lieblingsmarken konventionell produzieren lassen, schreibe ihnen einen Brief oder eine E-Mail und frage nach, ob sie nicht eine Kollektion aus zertifizierten Bio-Stoffen machen möchten, oder wie die Produktionsbedingungen in ihren Fabriken sind. Jede Stimme zählt.

9. Kaufe weniger, aber bewusster
Seien wir ehrlich, wir haben fast alle mehr Kleidung im Gewandschrank, als wir brauchen. Wer hat nicht etwas zuhause, dass erst einmal getragen wurde? Bis zu 40 Prozent dessen, was im Schrank hängt, tragen wir selten oder nie. Versuche, nur Kleidung (nach)zukaufen, die du auch wirklich brauchst oder einfach bewusster zu reduzieren. Dafür kannst du dir dann vielleicht ein etwas teureres Stück von einem Öko-Label gönnen, und hast mehr Freude an dem langlebigen Stück, als an zehn T-Shirts, die in einer Ecke des Kastens traurig herumliegen.

 

Manuela Hoflehner