Lebenskrisen meistern

Frau mit besorgtem Gesichtsausdruck liegt im Bett

Bild: karuka - Fotolia.com

In manchen Momenten unseres Lebens machen wir Krisen durch: Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen, Angst bei der Diagnose einer schweren Krankheit oder Überforderung im Beruf. Das ist im Sinne der psychischen Gesundheit “normal”, denn das gehört zum Verarbeiten eines krisenhaften Ereignisses dazu. Doch wenn aus Angst Panikattacken werden, wenn aus Trauer Depression wird und wenn man keinen Ausweg mehr aus seiner Lebenssituation sieht, dann braucht die Seele erste Hilfe. Leider ist der Umgang in unserer Gesellschaft mit psychischen Problemen noch nicht so ungetrübt wie mit Rückenbeschwerden.

Unterstützung annehmen
Wichtig für Betroffene und deren Angehörige ist, zu erkennen, dass es sich um eine psychische Krise handelt. Ratschläge wie “reiß dich zusammen” oder “wird schon wieder” helfen nicht weiter. Völlig unterschätzt wird die Gefahr eines Suizids. Über das Thema Suizid kursieren gefährliche Klischees wie “solange jemand ständig von Selbstmord redet, tut er es sowieso nicht”. Genau das Gegenteil ist richtig: Ankündigungen muss man ernst nehmen und rasch handeln.

Suizidgefahr ernst nehmen
Im Jahr 2010 haben sich in Österreich 1261 Menschen das Leben genommen, das sind mehr Todesfälle als im Straßenverkehr. Besonders gefährdet sind Menschen in psychischen Krisen, Drogen- und Alkoholabhängige und ältere Menschen.

Tipp:
Wenn du betroffen bist oder jemanden kennst, der Unterstützung braucht, werde aktiv:
Sprich mit jemanden, dem du vertraust.

Hausarzt oder Beratungsstellen kontaktieren
In der Regel kann auch dein Hausarzt die erste Anlaufstelle sein. In Linz und Umgebung gibt es flächendeckende Hilfsangebote. Bei psychosozialen Beratungsstellen wie pro mente und EXIT-sozial kannst du unverbindlich, auf Wunsch auch anonym, telefonisch oder persönlich, ein Beratungsgespräch führen. Auch die MitarbeiterInnen der Telefonseelsorge kennen sich gut aus und hören zu. Das kostet nichts und du bist zu nichts verpflichtet. Dort bekommst du weitere Angebote und wirst entlastet.

Rettungsring an Wand

Bild: Carsten Grunwald.pixelio.de

pro mente hat eine Broschüre mit dem Titel “Erste Hilfe für die Seele” herausgegeben. Darin gibt es gute Hinweise auf diese Fragen:

  • Wie erkenne ich eine Krise?
  • Wie kann ich helfen?
  • Wie erkenne ich eine Depression?
  • Suizidgefahr: Ihr Wissen kann Leben retten!
  • Hilfe bei Angst und Panik.
  • Burnout: Risiken rechtzeitig erkennen und vermeiden.
  • Essstörung – was nun?
  • Unser Kind nimmt Drogen. Wie kann ich helfen?
  • Mein Mann ist alkoholabhängig. Was kann ich tun?
  • Verlust der Realität durch Psychose.
  • Alzheimer oder nur etwas vergesslich?

Broschüre Erste Hilfe Teil 1

Broschüre Erste Hilfe Teil 2

 

Erste Hilfe gibt es auch hier:

  • TelefonSeelsorge – Notruf 142
    ohne Vorwahl, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar
    Jemand hört Ihnen zu, Sie brauchen den Namen nicht zu nennen.
    Wir garantieren Ihnen Verschwiegenheit über Ihre Person und das, was Sie uns erzählen.
  • EXIT-sozial
    Hilfe rund um die Uhr in psychischen Krisen und schwierigen Lebenssituationen ist unter der Notrufnummer 0732- 719 719 zu finden. Hier beraten und begleiten die KrisenexpertInnen und ExpertInnen von EXIT-sozial, Verein für psychosoziale Dienste in Linz-Urfahr, wenn Menschen nicht mehr weiterwissen.
  • pro mente
    Psychosozialer Notdienst (pnd) Oberösterreich
    Rund-um-die-Uhr-Notruf bei psychischen Krisen
    Telefon: 0732- 65 10 15.
  • pro mente
    Rat & Hilfe bei Suizidgefahr, www.suizidpraeventionooe.at
    Notruf unter 0 810 / 977 155, rund um die Uhr
  • pro mente
    Kriseninterventionszentrum (Kriz) für Menschen in psychischen Krisen
    Hessenplatz 9, 4020 Linz, Tel: 0732 / 21 77, Mail: kriz@promenteooe.at
    Öffnungszeiten: Mo bis Do von 8 bis 17 Uhr, Fr von 8 bis 15 Uhr.