Bild: Helene Souza / pixelio.de

Was dein Kind in seinem ersten Lebensjahr isst, stellt die Weichen für seine Ernährungsgewohnheiten in den späteren Jahren. (Bild: Helene Souza / pixelio.de)

Was ein Baby in den ersten Lebensmonaten isst, beeinflusst nicht nur, wie gesund es aufwächst. Die Ernährung im ersten Jahr bestimmt auch noch lange danach, was Kinder gerne mögen. Gute Gründe für Eltern, sich darüber einige Gedanken zu machen.

Aller Anfang ist leicht: In den ersten sechs Monaten ist Muttermilch die beste Ernährung für Babys. Auch in den Monaten, die darauf folgen, dient sie als die wichtigste Nährstoffquelle. Irgendwann kommt jedoch der Zeitpunkt, an dem du dein Baby langsam an Beikost gewöhnen solltest. Wann dein Kind reif für Beikost ist, merkst du daran, dass es Nahrung nicht mehr ausspuckt, es Interesse am Essen anderer zeigt und dass die ersten Zähne durchbrechen. Meist passiert das nach rund sechs Monaten.

Den Übergang von der Muttermilch zur Beikost kannst du langsam und behutsam gestalten. Dein Kind muss sich erst daran gewöhnen, auch andere Geschmacksrichtungen zu schmecken und unterschiedliche Nahrungsmittel zu bekommen. Schrittweise kannst du neben dem Stillen kleine Mengen an fein pürierter Beikost einführen. Das kann bei nur zwei bis drei Teelöffeln pro Tag beginnen. Vor allem am Anfang sollte die Beikost bekömmlich zubereitet sein. Das heißt, gedünstete und fein pürierte Lebensmittel eignen sich am besten (z.B. Fleisch, Gemüse und Obst). Bis zum Ende des ersten Lebensjahres sollte dein Kind dann im Familienkreis regulär am Frühstück, Mittagessen und Abendessen teilnehmen. 

 

Wie die Beikost aussehen soll

In den ersten 6 bis 9 Monaten eignet sich fein Püriertes am besten. Du kannst auch Nahrungsmittel, die sich auflösen, gut verwenden (z.B. Flocken). Etwas später kannst du Breie mit festerer Konsistenz und grob Püriertes einführen, z.B. eine zerdrückte Banane oder einen geriebenen Apfel.

Anfangs sollte die Beikost einen hohen Eisen- und Zinkgehalt haben und nährstoffreich sein. Fleisch (Rind-, Kalbs- und Schweinefleisch), Obst (v.a. Beeren), Gemüse wie Brokkoli und Fenchel sowie Getreide und Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen) sind dabei besonders empfehlenswert. Jeden Tag sollten kleine Mengen an Protein dabei sein. Dabei reichen z.B. 30g ungewürztes, püriertes Fleisch.

Auch Fisch sollte in der Baby-Ernährung nicht fehlen, denn Fischkonsum in der Kindheit kann vor allergischen Erkrankungen schützen. Achte darauf, den Fisch genauestens von Gräten zu befreien und ihn ausreichend zu erhitzen (10 Minuten bei 80 Grad Celsius). Der Fisch sollte auch keine Schwermetalle enthalten. Mit Saibling, Lachs und Forelle bist du auf der sicheren Seite.

Ebenfalls solltest du jeden Tag pflanzliche Öle in die Beikost mischen. Für rund 200 Gramm Brei reicht dabei ein Esslöffel Öl. Gut und gesund sind weiters Nüsse und Eier. Achte bei den Nüssen jedoch darauf, dass sie fein gemahlen sind – sonst kann sich dein Kind daran verschlucken. Die Eier sollten, genau wie Fisch und Fleisch, ausreichend erhitzt und in Maßen genossen werden (ein Ei pro Tag ist zu viel).

Nach 10 bis 12 Monaten kannst du feste, klein geschnittene Nahrung verwenden. Spätestens ab dem 10. Monat solltest du deinem Kind auch zusätzlich Getränke anbieten. Wasser eignet sich dabei am besten. Dein Kind soll davon so viel trinken, wie es will. Es hat selbst gut im Gefühl, wie durstig es ist.

 

Nicht geeignet sind…

Honig, Rohes (Fisch, Fleisch, Eier), Salz und salzhaltige Lebensmittel (Knabbergebäck), verarbeitete Fleischwaren (Schinken, Wurst, Speck), fettreduzierte Lebensmittel, scharfe Gewürze (Pfeffer, Chili), Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel, Kaffee und Koffein (auch in Tees und Limonaden), Alkohol

 

Wie du deinem Kind Beikost schmackhaft machst

• Probiere verschiedene Geschmackskombinationen aus und experimentiere mit unterschiedlichen Konsistenzen

• Schmecke die Beikost nicht nach deinen eigenen Vorlieben ab. Kinder reagieren viel sensibler auf verschiedene Geschmacksrichtungen und brauchen daher kein intensiv gewürztes Essen.

• Rede während dem Essen mit deinem Kind und ermutige es liebevoll

• Führe neue Lebensmittel nur in kleinen Mengen ein. So kannst du eventuelle Unverträglichkeiten erkennen

• Essen soll kein Stress sein – weder für dich, noch für dein Kind. Achte darauf, dir Zeit für das Essen zu nehmen und sorge für eine entspannte Atmosphäre. Dein Kind soll Essen nicht mit Negativem verbinden

• Lerne zu verstehen, wann dein Kind hungrig ist und wann es satt ist. Beende dann die Mahlzeit, dein Kind weiß am besten, wie viel Nahrung es braucht

• Achte darauf, dass du die Lebensmittel hygienisch und sauber zubereitest, wenn du die Beikost selbst kochst. Sonst kommt es schnell zu Durchfall.

  o Wasche deine Hände vorher mit Seife

  o Verwende sauberes Geschirr

  o Achte darauf, dass die Kühlkette bei gekühlten Lebensmitteln eingehalten wird

  o Verbrauche selbstgemachte Speisen sofort oder friere sie ein

  o Friere Speisen, die du schon einmal aufgetaut hast, nicht noch einmal ein

• Pass auf, wenn du eine Mikrowelle verwendest. Sie erhitzt Speisen ungleichmäßig. Manchmal ist ein Gericht oberflächlich lauwarm, aber im Inneren sehr heiß. Da kann es schnell zu Verbrennungen am Gaumen kommen!

 

Weitere Informationen zur Baby-Ernährung in den ersten Monaten findest du auf der Website „Richtig essen von Anfang an!“ der Österreichischen Agentur für Essens- und Ernährungssicherheit.