Ein Spieleabend ist die beste Beschäftigung mit den Kindern an kalten, dunklen Winterabenden und in den Ferien sowieso. Es fördert die Gemeinschaft, logisches Denken, Fairness, Geduld und vieles mehr – vor allem aber macht es Spaß.

Wenn’s draußen kälter wird, rückt man drinnen wieder mehr zusammen. Und wie geht das schöner, als bei einem gemeinsamen Spieleabend mit Keksen und Kakao. Nicht unterzukriegen ist dabei, selbst in unserer hochtechnisierten Welt, das gute alte Brettspiel. Da ist dann sogar der 13-jährige Teenagersohn mit Begeisterung dabei und Oma und Opa sowieso, obwohl es in deren Kindheit noch keinen Raum gab für Familien-Spieleabende.

Früher haben die Erwachsenen „gekartelt“ und das war’s meist schon mit dem Spielen. Dabei ist das Spielen in jedem Alter etwas ganz Wichtiges, bestätigt Gerald Hüther. Der Hirnforscher ist ein Verfechter des lebenslangen Spielens, um damit den kleinen grauen Zellen „Futter“ zu geben. Sein neu im Hanser-Verlag erschienenes Buch heißt dementsprechend auch „Rettet das Spiel! Weil leben mehr als funktionieren ist.“

Auch Peter Hojdar vom Jugendreferat des Landes OÖ bestätigt: „Miteinander zu spielen fördert die Gemeinschaft und unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Beim Spielen werden zudem soziale und emotionale Fähigkeiten trainiert. Spiele sind gut für die Konzentration, das logische Denken und fördern Fairness und Geduld.“ Was will man mehr? Nicht zu vergessen: Spaß macht es ja auch noch!

Hier die Hitliste der Brettspiele meiner Familie:
1. Monopoly: Die Kids meinen: „Es macht Spaß, weil man Erfahrung mit Geld und Handeln bekommt.“ Man muss natürlich viel Zeit einplanen.
2. Activity: Begründung der Kids: „Das ist einfach lustig!“ Als mein Favorit vereint es alles, was ich liebe: zeichnen, reden, (Theater/Pantomime) spielen.
Tipp: Es gibt eine Familienausgabe mit verschieden schweren Vorgaben. Und keine Angst all jenen, die zum Beispiel meinen, sie könnten nicht zeichnen: Die Ergebnisse sind dann für alle ein besonderer Spaß ;-)!
3. Trivial Pursuit: Kommentar der Kids: „Da erfährt man viel Neues.“ Bei diesem Wissensspiel bekommen die Kinder die Fragen aus der Junior-Ausgabe und wir die normalen.
Knapp dahinter kommt schon der gut 100 Jahre alte Klassiker „Mensch ärgere dich nicht“, weil man sich dabei „so schön ärgern kann“. Dicht gefolgt vom Taktik-Spiel „Das verrückte Labyrinth“, das es auch in verschieden schwierigen Ausgaben gibt.

Laut Auskunft vom Verlag Thalia sind die Klassiker „Monopoly“ und „Activity“ allgemein ganz oben in der Beliebtheitsskala.

Drei vom Thalia-Verlag empfohlene neue Brettspiele:
1. Codenames: Spiel des Jahres 2016, Begründung der Jury: Das Spiel mit Assoziationen übt einen Sog aus, dem sich kaum jemand entziehen kann. Wer gerne mit Sprache jongliert, wird es lieben. Empfohlen ab 10 Jahren.
2. Mysterium: Bei diesem Spiel ist es ausdrücklich gewünscht, dass sich die Spieler gegenseitig helfen. Es ist überaus reichhaltig und fantastisch illustriert und geeignet für alle ab 10 Jahren, die Rollenspiele mögen.
3. Exit: Die Uhr tickt und man muss sich mit Köpfchen, Geduld und Teamwork  aus einem mysteriösen Raum befreien. Ab 12 Jahren.

Übrigens, es zahlt sich aus, sich bei Freunden und im Internet (z.B.: brettspiel.net, gesellschaftsspiele.de) schlau zu machen, welches neue Spiel genau auf die eigenen Bedürfnisse passt. Viel zu viele schön ausschauende Spieleschachteln verstauben leider immer wieder im Kasten!

Daniela Christl