Wenn es draußen kalt und verregnet ist, ist es für Elterngut, ein paar Spiele und andere gemeinsame Aktivitäten in petto zu haben.

Ein Heißluftballon schwebt über Häuserdächern

Bild: Carl-Ernst Stahnke/pixelio.de

Eine Bastelstunde, bei der Eltern mit ihren Kindern eine spannende und auch lehrreiche Zeit verbringen können, ist der Bau eines Heißluftballons – aber natürlich nicht in Originalgröße, das würde schon etwas länger als zwei Stunden benötigen.

Beim Bau eines Heißluftballons können sich Kinder nicht nur in ihren Bastelfertigkeiten austoben, sie können auch viel vom geschichtlichen und physikalischen Hintergrund mitnehmen.
Dauer: etwa 2 Stunden

Materialien
4 Bögen Seidenpapier (20g/m2), Holzleim, Pinsel, Schere, Stift, normales Papier, 1 Meter Draht, ein leeres Teelicht, eine leere, dünne Aludose, Petroleum, ein kleiner Wattebausch, Streichhölzer, Schnittmuster

Bastelanleitung Vergrößere das Schnittmuster auf die gewünschte Größe und übertrage es auf ein Stück Karton. Das Schnittmuster stellt eine von vier Bahnen der Ballonhülle dar. Verwende diese Vorlage, um die Bahnen aus dem Seidenpapier auszuschneiden. Der rote Rand der Vorlage stellt die Klebezugabe dar. Klebe die Bahnen an diesen Stellen zusammen.

Das Zusammenkleben ist einfacher, wenn du die Spitze erst zum Schluss zusammenklebst. Lass dazu am oberen Ende jeder Bahn ein Stück vorerst ungeklebt.

Für den unteren Rand brauchst du etwas Stabiles, um die Öffnung offen zu halten. Das ist gleichzeitig die Aufhängung für den „Brenner“. Dafür kannst du normales Papier verwenden. Schneide einen Streifen mit 5 cm Breite zu, den du zu einem Ring zusammenklebst. Klebe diesen Ring an der Unterseite des Ballons vorsichtig fest.

Für den Brenner, nimmt ein Teelicht und eine leichte, dünne Aludose. Die Aludose wird zum Kamin des Ballons. Er leitet die Flamme ins Innere des Ballons. Um den Brenner zu befestigen, nimm etwa 30 cm Draht und steche ihn oberhalb des Versteifungsringes durch die Hülle. Auf jeder Seite des Loches soll eine Hälfte des Drahtes herausragen. Wiederhole das mit zwei weiteren Drahtstücken auf den anderen Seiten des Ballons. Achte dabei darauf, dass die Drahtstücke gleich weit voneinander entfernt sind.

Mach dementsprechend drei Löcher in die Aludose und befestige sie mit den Drähten an der Hülle so, dass das obere Ende der Dose ein gutes Stück und mittig in die Hülle hineinragt. Biege die Drähte im Inneren der Dose um.

Befestige die Drahtenden, die nach außen stehen, auf gleiche Weise am Teelicht. Damit ist der Ballon fertig!

 

Wichtig!

Es dauert etwa 30 Minuten, bis der Klebstoff gut ausgehärtet ist. Wenn du den Ballon ins Freie trägst, behandle ihn vorsichtig, denn seine Hülle ist empfindlich.

 

Ballonstart
Bevor der Ballon starten kann, musst du ihn noch aufblasen. Das kannst du machen, indem du ein wenig herumläufst und den Ballon hinter dir herziehst, so dass er sich mit Luft füllt.

Beim Start brauchst du zwei Leute, die den Ballon im oberen Drittel der Hülle halten. Damit der „Start“ nicht zu lange dauert, kannst du mit einem Fön oder Campingkocher nachhelfen: Lass warme Luft in den Ballon, bis du merkst, dass er eigentlich schon losfliegen will. Dann setz die mit Petroleum getränkte Watte in das Teelicht und zünde sie an.

Wenn der Ballon dann durch die Luft fliegt, könnt ihr euch für das gute Teamwork gratulieren. Denn so ein Ballonstart braucht schon eine gute Zusammenarbeit und die Aufgaben müssen klar verteilt sein. Jeder und jede leistet da einen Beitrag, damit das Projekt glückt.

 

Sicherheitshinweise

  • Der Heißluftballon darf nur von einem Erwachsenen gestartet werden.
  • Heißluftballons fliegen zu lassen ist ein Spiel, aber eines mit dem Feuer. Deshalb solltest du den Ballon nur auf offenem Feld fliegen lassen und nur dann, wenn keine Wald-, Feld- und Wiesenbrandgefahr besteht. Der Ballon sollte auch nicht in der Nähe von Flugplätzen oder Hochspannungsmasten starten.
  • Damit der Ballon dir nicht davonfliegt (und so womöglich einen Brand verursacht oder den Luftverkehr irritiert), binde ihn mit einen dünnen Bindfaden fest.
  • Den richtigen Abstand zwischen Hülle und Brenner zu finden, kann schwierig sein. Wenn der Abstand zu klein ist, kann es sein, dass du die Ballonhülle ungewollt abfackelst. Um das zu verhindern, probiere im Freien aus, wie hoch die Flamme des Brenners schlagen wird. Sicherheitshalber kannst du auch zwei Ballons vorbereiten

 

Geschichtlicher Hintergrund
Den erste Heißluftballon haben die Gebrüder Montgolfier entwickelt. Die beiden waren ein experimentierfreudiges Gespann, was mitunter gefährliche Züge hatte. Die ersten Experimente von Joseph Michel Montgolfier drehten sich um den Fallschirm. Im Jahr 1777, begeistert von seiner Idee, machte er einen Selbstversuch vom Dach seines Hauses aus. Glücklicherweise ging dieser gut aus, doch seine Familie sah solche Experimente gar nicht gerne und bat ihn, doch bitte damit aufzuhören. So wendete er sich mit seinem Bruder anderen Ideen zu – dem Heißluftballon.

Die beiden beschäftigten sich mit den Eigenschaften verschiedener Gase, und wollten eine luftdichte Hülle, die mit „leichter Luft“ gefüllt war, am Himmel steigen lassen. Ihre ersten Versuche mit Wasserdampf schlugen fehl. Im Dezember 1782 ließen sie einen Ballon, der mit Heu und Wolle erhitzter Luft gefüllt war, steigen. Anfangs war das noch eine ganz schmutzige Sache – denn sie dachten, dass Rauch das Auftriebsmittel sei, und verwendeten daher stark qualmende Brennmaterialien. Wie das ausgesehen hat, kann man sich gut vorstellen! Glücklicherweise lagen sie damit falsch, sonst würden heute alle Heißluftballons schwarze Rauchsäulen nach sich ziehen und Flüge in solchen Ballons wären bei weitem nicht so beliebt.

 

Physikalischer Hintergrund
Luft besteht aus vielen kleinen Molekülen. Je nachdem, wie ihre Umgebung ist, rücken die Moleküle enger zusammen oder weiter auseinander. Wenn die Moleküle dichter beieinander liegen, ist der Luftdruck höher – also das „Gewicht“ der Luft. Denn auch die Luftmoleküle werden von der Erdanziehungskraft (Gravitation) angezogen.

Je heißer die Luft ist, desto geringer ist die Dichte der Moleküle und desto „leichter“ sind sie. Deshalb steigt heiße Luft nach oben und kalte sinkt nach unten