Bild: Mit Geschichten groß werden

 


Wenn du gezielt Texte zum Vorlesen für dein Kind, deine Schulklasse, deine Kindergartengruppe oder auch für Jugendliche und Erwachsene suchst, bist du nicht mehr nur auf das Angebot in Büchereien und Buchhandlungen angewiesen, sondern kannst natürlich auch im Netz stöbern.

Der Blog „Mit Geschichten groß werden“ ist als Initiative engagierter und leidenschaftlicher Pädagogen und Pädagoginnen entstanden, kostet nichts und erweist sich als Unterstützung bei der Suche nach einer themenbezogenen Geschichte als äußerst hilfreich. Dieses Projekt ist aus rein pädagogischen Gründen entstanden und hat keine finanziellen Hintergründe und Interessen.

Ganz anders ist das jedoch bei der „Initiative Vorlesen“. Damit wird die von Profi-Märchenerzähler Folge Tegethoff und seiner Frau begründete „Geschichtenbox“, eine Art online-Geschichtensuchmaschine, seit November 2013 auch über die Schiene von 415 teilnehmenden KinderärztInnen vermarktet und mahnt Eltern kranker Kinder mit erhobenem Zeigefinger zu regelmäßigem Vorlesen. Dafür erhofft Tegethoff und sein Team sich klare Beiträge von den gewissenhaften und besorgten Erziehungsberechtigten: 25 Euro für 365 Geschichten im Jahr.

 

Suchfunktionen

Neben der Möglichkeit, auf kindergeschichten.wordpress.com eine ganz bestimmte Erzählung mit der Suchfunktion aufzuspüren hast du eine Gliederung in aktuelle und Top-Beiträge. 48 inhaltliche Kategorien stehen dir zur Auswahl und reichen von A wie Advent über Dialog, Familie, Frieden, Kindergarten, Märchen und Menschenhandel bis zu Schwiizertüütsch, Vorurteil und Weltwirtschaft. Zusätzlich bietet sich dir eine grobe Einteilung nach Alter an: für kleinere Kinder, für ganz kleine Kinder (Erwin-Moser-Geschichten) und für Jugendliche und Erwachsene. Einen eigens anwählbaren Punkt bildet „Für den Religionsunterricht“ – Ethikunterricht hätte dem Grünschnabel hier allerdings besser gefallen … obwohl ganz klar die darunter versammelten Geschichten den biblischen Inhalten und der Feder bekannter katholischer österreichischer sowie deutscher Kinderbuchautoren entstammen und zweifellos wertvolle Botschaften transportieren.

Wöchentliche Sendung per E-Mail

Wenn du möchtest, kannst du für dich eine wöchentliche E-Mail-Zustellung anfordern und dann bei Bedarf einsteigen in ein differenziertes Suchen nach Inhalten. Die Frage nach dem Alter der Zielgruppe hat jeder (Vor)Leser und jede Vorleserin selbst zu beantworten. Du liest dir einen Text vor dem Vorlesen ohnehin mindestens ein Mal zur Vorbereitung durch und entscheidest danach, ob er für deine Zwecke und deine Zielgruppe geeignet erscheint, bevor du dich ans Ausdrucken machst. Du hast sicher auch schon die Erfahrung gemacht, dass manche Altersempfehlung vonseiten der Verlage nicht richtig war und du individuell entscheiden musstest, ob eine Geschichte passt oder nicht.

Ausgedruckter Zettel oder doch Buch?

Übrigens, vor einer Schulklasse, vor Jugendlichen und Erwachsenen, im Bildungsbereich oder wo auch immer – da ist ein A4-Zettel, auf dem du den Text der Geschichte stehen hast, sicherlich ausreichend und erfüllt seinen Sinn. Für zuhause auf dem Sofa oder im Bett oder für den Kindergartenbereich empfiehlt der Grünschnabel aber zum Vorlesen immer noch das gute alte Buch. Die aktuelle Georg-Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff gestand kürzlich in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten, sie liebe „das Schatullenwesen des Buches – aufgeklappt, zugeklappt“. Besonders für kleine Kinder ist dieses Schatzkistenartige des Buches durch nichts zu ersetzen. Du kannst dir den „Mit Geschichten groß werden“-Zettel aber natürlich auch in ein großes imposantes Buch legen … das wirkt ebenso, solang du dich nicht erwischen lässt – also lass dir dabei nicht über die Schulter gucken!

Hier nochmals dein Link zu den Gratis-Geschichten.

Wenn du den Geschichten-Newsletter abonnieren möchtest, schreib an grosswerden@gmail.com.

 

 „Vor einigen Jahren hat sich unsere Gruppe mit Kindern, Jugendlichen und älteren Leuten in Altersheimen als Geschichtenerzähler beschäftigt. Diese freiwillige ,Arbeit’ war sehr interessant, lohnend und motivierend.“ Sie bildete den Ursprung für das Projekt, wie Ines Vincent, eine der Mitarbeiterinnen, erzählt.

 

 

Veronika Mayer-Miedl