Man kennt sie aus Möbelgeschäften – sie sehen hübsch aus, lehnen sich an die organische Form der Natur an, sind jedoch trotzdem noch so weit davon weg, ein Lieblingsstück zu werden, als dass es den Preis rechtfertigen würde. Legt man selbsts Hand an, kann man mit etwas Kreativität einen Kleiderständer aus Baumstämmen selbst machen. Auch mit Jugendlichen ist das ein schönes Projekt, um Zeit in der Natur zu verbringen, sie sich ins Haus zu holen und gleichzeitig etwas zu schaffen, auf das man richtig stolz sein kann.

 

Variante 1: Baumgeflecht

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Material: Baumstämme, Säge, Draht, Juteseil

  • Bei dieser Variante sucht man sich 2 oder 3 kleinere Stämme, schmal genug, um sie maximal mit zwei Händen umfassen zu können. Diese schneidet man auf eine Länge ab, wie sie der Raumhöhe entspricht bzw. der Höhe, die man sich für den Kleiderständer vorstellt. Verästelungen schneidet man ab – wichtig ist sich zu überlegen, welche Verästelungen als Kleiderhaken verwendet werden sollen. Bei diesen lässt man 5 bis 10cm stehen, je nachdem, wofür sie gedacht sind. Eine Halterung für Hüte oder Schals kann länger sein, ein Aufhänger für Mantel und Jacken kürzer.
  • Da die Baumstämme eine Halterung brauchen, ist es von Vorteil sich schon vorab zu überlegen, wo der Kleiderständer hinpasst. Ideal ist, wenn die Baumstämme an einer stabilen Basis befestigt werden könne – beispielsweise am Treppengelände im Stiegenhaus. Beim Aufstellen der Baumstämme muss man auf jeden Fall zu zweit sein – eine Person hält die Stämme, die andere fixiert sie zuerst mit Draht, der dann mit dem Juteseil versteckt wird. Das Juteseil dient zum einen der Sicherheit, zum anderen ist es ein optisches Element, mit dem man Struktur und “Dekoration” in den Kleiderständer bringen kann.
  • Beim Aufstellen zahlt es sich aus, herumzuprobieren, wie die Stämme am besten zusammenpassen. Baumstämme sind selten ganz gerade, je nach Geschmack kann man sie so drapieren, dass sie in der “Krone” zusammenlaufen oder flächiger auseinandergehen, ähnlich einer echten Baumkrone.
  • Hat man keine Möglichkeit, die Baumstämme an einer vorhandenen Basis zu befestigen, braucht es auf jeden Fall ein dickes, stabiles Brett als Bodensatz, auf dem man die Stämme z.B. mittels Schrauben befestigt. Auch möglich ist einen dickeren Baumstamm zu nehmen, der auf rund 30 – 40 cm Höhe abgesägt wird, rund um welchen die schmäleren Baumstämme drapiert werden.

 

Variante 2: Schwebebaum

kleiderhänger

Material: Baumstamm, Säge, Ösenschrauben, festes Seil, Deckenhaken, ev. Kippdübel

  • Der Schwebebaum ist ein frei hängender Baumstamm, auf dessen Unterseite Ösenschrauben als Aufhänger für Kleiderhaken montiert sind. Dafür braucht es einen schmalen Baumstamm, den man maximal mit zwei Händen umfassen kann.
  • Da der Stamm an der Decke befestigt wird, ist wichtig die Traglast der Decke abzuklären – ist Häusern mit abgehängter Decke ist das Gesamtgewicht möglicherweise zu schwer. Am sichersten ist es, den Kleiderständer an einem Deckenbalken aufzuhängen. (Wie man einen Deckenbalken findet.)
  • Der Baumstamm wird auf eine Länge gestutzt, die der Kleiderständer am Ende haben soll. Kleine Verästelungen werden komplett abgeschnitten.
  • Montiere zwei Deckenhaken jeweils an einem Ende, wo du den Kleiderständer aufhängen willst. Wichtig ist, dass der Deckenhaken für die Traglast geeignet ist (er muss aus Metall sein).
  • Bohre in den Baumstamm Löcher für die Ösenschrauben und wickle jeweils ein Seil um ein Ende des Baumstamms. Eine Achterschlinge oder ein Ankerstich eignet sich als Knoten besonders gut. Du kannst mit verschiedenen Knoten- und Wickelarten spielen, damit auch optisch ein schönes Ergebnis entsteht. Befestige die Seile an den Deckenhaken und schraube die Ösenschrauben in den Baumstamm.
  • In jede Ösenschraube kommt noch einen Kleiderhaken, dann ist der Kleiderständer einsatzbereit.

 

Beistelltisch/Nachtkästchen

Beistelltisch

Material: Baumstamm, Schleifmaschine

Aus einem massiveren Baumstamm kann man auch leicht einen Beistelltisch machen. Das ist ein schönes Projekt, wenn ein großer Baum gefällt wird und dadurch ohnehin der Baumstamm weiterverwertet werden kann.

  • Der Baumstamm soll mindestens 30-40cm Durchmesser haben. Wähle eine Höhe aus, die du dir für deinen Beistelltisch wünscht. Ist der Baumstamm schon vorgeschnitten, empfiehlt es sich ein Teil auszusuchen, das gerade geschnitten wurde – sonst ist es viel Arbeit, das Tischchen einzuebnen.
  • Bevor man an die Arbeit geht, sollte der Stamm ein paar Tage im Trockenen stehen. Das gibt auch dem eventuell darin lebenden Kleingetier die Möglichkeit, sich ein anderes Zuhause zu suchen.
  • Die Rinde kannst du entweder auf dem Stamm lassen oder abschleifen. Dann ist der Beistelltisch auch schon fertig. Da der Stamm sehr schwer ist, bekommt er am besten einen fixen Standort – als Beistelltisch, der schnell seine Position wechseln soll, ist er dann doch zu gewichtig.

WICHTIG: Wenn du einen Baumstamm suchst, kannst du nicht einfach in den Wald gehen und einen kleinen Baum abschneiden. Das ist verboten. Ein Projekt wie den Kleiderständer startest du am besten, wenn du selbst einen Garten hast mit einem Baum, der ohnehin geschnitten werden soll, oder auch ein Bekannter von dir – oder du kennst einen Waldbesitzer, von dem du dir die Genehmigung holst.