Gerade jetzt verbringst du viel Zeit mit deiner Familie. Weil du dich nicht mit Freunden treffen darfst, musst du nach spannenden Alternativen suchen, wie du deine Tage verbringen kannst. Wir hätten da eine grandiose Idee für dich: Mach dir doch ein Natur-Tagebuch!

Dabei werden die Eltern zu Expeditions- und Künstlerwerkstätten-Leitern und ihr verwandelt euch in Forscher und Literaten. Denn es gilt, ein Stück Natur über einen längeren Zeitraum mit allen Sinnen zu beobachten und die dabei gemachten Erlebnisse und Eindrücke in Texten und Gedichten, bunten Bildern und Fotografien, Basteleien und Fundstücken festzuhalten. Das kannst du in einem Buch, einem Heft, einer Mappe, einem Ordner… oder was immer dir am liebsten und praktischsten erscheint, machen. Es sollte aber schon etwas Stabiles sein, weil du dich ja eine Zeitlang damit beschäftigen wirst – vielleicht sogar ein ganzes Jahr lang.

Such dir einen Platz in deiner unmittelbaren Umgebung: Das kann auf dem Balkon, im Garten, im Wald oder sonstwo sein, wo du dich wohlfühlst und es genug Natur zu entdecken gibt. Es reicht schon ein Baum, um damit das ganze Tagebuch zu füllen. Als Eltern kann man vor jedem Ausflug den Kindern kleine Aufgaben geben: Trägt der Baum Früchte? Hat jemand daran geknabbert? Wie viele Blattfarben kannst du finden? Wie dick ist der Stamm? Wie fühlt sich seine Rinde an? Entdeckst du Blüten? Welche Tiere sitzen auf den Blättern, der Rinde? Kennst du seine Nachbarn?

Ihr könnt ein Picknick unter dem Baum veranstalten und Geschichten vorlesen. Je nach Baumart könnt ihr aus den Früchten und Samen etwas basteln oder kochen, ein Keimling aus dem Samen gezogen werden und in Büchern nach Baumgedichten gesucht werden. Oder am besten, ihr erfindet gemeinsam ein Familien-Baumgedicht.

Du kannst dann schön langsam deine Aufmerksamkeit mehr und mehr auch auf die Umgebung deines Baumes ausdehnen. Im Frühling ist das überhaupt ideal, weil die Natur jetzt mit voller Kraft loslegt, sich sehr schnell verändert und es ganz viel zu entdecken gibt. Hast du dir überhaupt den Waldboden schon einmal genauer angesehen? Du kannst mit deinen Eltern und Geschwistern eine Zwergenstadt mit Häusern, Gärten, Straßen, Burgen und Rindenbooten, die zwischen Inseln aus Sand kreuzen, bauen.

Hier noch ein paar weitere Ideen für dich:

Neben malen, zeichnen, aufschreiben, was du erlebt hast, Fotos, basteln, Naturgeschichten erfinden, Fundstücke sammeln, Pflanzen pressen und aufkleben,… kannst du zum Beispiel auch Duftproben in Dosen sammeln, Geräusche aufnehmen, einen Naturdokufilm drehen oder eine Landkarte von deinem Lieblingsort in der Natur anfertigen. Such nach Infos über deinen Baum im Internet, druck sie aus, mach Collagen.

Damit Oma und Opa auch was davon haben, kannst du ihnen Fotos von deinen Tagebuchseiten schicken. Die sind sicher mächtig stolz, was du alles entdeckt hast! Du kannst auch deine Freunde dazu animieren, ein Natur-Tagebuch zu beginnen. Dann habt ihr was, über das ihr euch – momentan leider nur übers Telefon oder den Gartenzaun 😉 – unterhalten könnt. Auch deine Lehrkraft in Bio und deine Schulkollegen sind sicher neugierig auf dein Natur-Tagebuch, wenn die Schule dann wieder losgeht!

Daniela Christl

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