Im Linzer Hafengebiet treffen sich Städter aller Altersgruppen um gemeinsam zu garteln. Mitten zwischen Gewerbebetrieben wächst Gemüse und surren die Bienen. Auch die Kinder des interkulturellen Junior Clubs kommen hierher.

zwei frauen sitzen auf einer bank und lesen in einem heft

Bernadette Mayr und Ursula Mikulaschek lesen im Logbuch des Hafengartens.

„Sonne genossen und ein wenig Unkraut gezupft“, so steht´s im Logbuch des „Hafengartens“ in der Linzer Estermannstraße.
„Die Hühnergruppe trifft sich um 17 Uhr“, liest Ursula Mikulaschek vor. Sie ist eines der Mitglieder dieses Gemeinschaftsgartens, die sich hier gegenseitig Notizen hinterlassen. Die rund 30 Männer, Frauen und Kinder teilen sich eine Parzelle im Hafenviertel. Wer dort unterwegs ist, vermutet nicht den alten Bauernhof und die grüne Oase hinter der dichten Hecke an der Straße. Doch hier wachsen und gedeihen Kartoffeln, Tomaten, Fisolen, Zwiebeln, Rote Rüben und noch jede Menge mehr Gemüse. 

Auch einige Obst- und Nussbäume dürfen sich entfalten. Eine Imkerin hat einen Bienenstock gegründet und in nächster Zukunft werden glückliche Hühner auf der Parzelle nach Würmern suchen. Die Hühnergruppe hat bereits einen Hühnerstall gebaut.

Entstanden ist der „Hafengarten“ durch die Initiative von Christoph Wiesmayr.

 

Wertvolle Restflächen müssen erhalten bleiben

Wiesmayr ist auf dem benachbarten Hof aufgewachsen und setzt sich als Architekt für den Erhalt von Grünflächen im Linzer Stadtgebiet ein. „Restflächen – sowie der Bauernhof seiner Eltern – sollen vor dem globalen Ausverkauf bewahrt und auch der Stadtbevölkerung als Lebensraum eröffnet werden.
Mit dem Hafengarten wurde bereits ein erster wichtiger Schritt realisiert, der für diese letzten verbleibenden Flächen eine lebenswerte Atmosphäre für Kommunikation und Entschleunigung schafft“, so die Intention des Vereins Schwemmland
der den Hafengarten betreibt.


Bernadette Mayr und der “Junior Club”

personen gehen über ein gartenbeet

Wege treten im Hafengarten

Auch Bernadette Mayr kommt seit einiger Zeit hierher.
Doch nicht allein, sondern jeweils mit einer Schar Kinder. Bernadette ist Leiterin des Linzer Junior Clubs. Der lädt Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren mit Migrationshintergrund zu Freizeitaktivitäten ein.
„Der Junior Club hat hier ein eigenes Beet. Wir pflanzen, jäten, ernten mit den Stadtkindern und wollen ihnen zeigen, wie Lebensmittel natürlich wachsen. Die Kinder sind begeistert, am liebsten gehen sie Tomaten naschen. In den Hafengarten laden wir ganz bewusst die Eltern mit ein, denn auch für die ist das Garteln manchmal eine ganz neue Erfahrung. Die Kinder haben schon den Hühnerstall angemalt und Marmeladengläser dekoriert. Jetzt fehlen nur noch die Hühner und die Früchte für die Marmelade“, erzählt Bernadette Mayr. 

Kind gießt im Garten Blumen

Garteln macht Spaß

Beim Junior Club stehen viele spannende Sachen auf dem Programm: Eislaufen, Besuch am Biobauernhof, Kinderfilme, Bastelworkshop oder Grillen. Ein dreitägiger Ausflug führte kürzlich in die Kalkalpen.

Wenn du mitmachen willst, kannst du gerne mit Bernadette Mayr einen Schnuppertermin vereinbaren. 
Per Mail: bernadettemayr@gmx.net, oder per Telefon: 0650/8314440

 

Weitere Infos zu Gemeinschaftsgärten findest du hier.