Wenn es draußen heiß und schwül ist, braucht man trotzdem nicht ständig in der Wohnung hocken. Im Wald ist es trotz sommerlicher Hitze oft angenehm kühl und schattig.
Ein ganz neues Erlebnis wird es auch, wenn man den Waldspaziergang blind bestreitet.

Den Wald mit – fast – allen Sinnen erleben und dabei Vertrauen zueinander aufbauen: das können zwei Menschen ganz einfach machen. Wem ein normaler Waldspaziergang zu langweilig ist, braucht nur ein Tuch und einen experimentierfreudigen Menschen. Schon kann das Abenteuer losgehen.

Es gibt jeweils jemanden, der/die führt und der/die geführt wird. Der/die Führende bindet der/dem Geführten das Tuch so um, dass letzterer nichts mehr sieht. Der Führende hat es komplett in der Hand, wo der Weg hingehen soll und sein/e PartnerIn erlebt, spürt und riecht – vielleicht sogar schmeckt.

Was das Ganze erschwert:
Während des Waldspaziergangs darf nicht geredet werden! Die ganze Kommunikation läuft ohne Worte ab. Da braucht es vielleicht ein wenig Zeit, bis das Paar sich einspielt und – ebenfalls nonverbal – abgemacht hat, welche Signale was bedeuten. Doch dafür können sich beide voll auf das konzentrieren, was sie erleben.

Foto: Marianne J./pixelio.de

Wer geführt wird, erlebt dabei den Wald auf eine ganz neue Art und Weise. Unebenheiten auf dem Boden werden viel deutlicher wahrgenommen. Genauso die Veränderungen in der Luftqualität und im Geruch. Spannend ist auch, Dinge zu ertasten und raten zu können, was man denn gerade angreift.

Nach 25 Minuten ist der Spaziergang vorbei. Das hört sich lange an, doch ist man erst einmal im Erleben drin, vergeht die Zeit wie im Flug. Dann darf man wieder reden und sich austauschen, was man gespürt hat und wie es einem ergangen ist.

Natürlich wird das Spiel danach umgedreht. Wer geführt wurde, darf jetzt führen. So lernt man die Natur mit geschärften Sinnen kennen – und baut gleichzeitig eine intensive Vertrauensbasis zum Gegenüber auf.

Probier es aus – und vielleicht magst du uns auch hier von deinen Erfahrungen damit berichten!