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In der Adventszeit möchte man sich oft auch für sozial Bedürftige einsetzen. Eltern wollen ihren Kindern vorleben, dass es für die Gesellschaft wichtig ist, Schwächeren zu helfen. Hilfsorganisation wissen, welche Art der Hilfe sinnvoll ist und wo man etwas tun kann.

Um die Weihnachtszeit herum erleben viele soziale Einrichtungen dasselbe: Menschen möchten sich engagieren, Essen an Obdachlose ausschenken und Familien helfen, die ein schwerer Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen hat. Nicht von ungefähr gibt es im Advent viele Spendenaktionen – und zahlreiche Anfragen, vor oder am 24. Dezember selbst mit anzupacken. Damit der soziale Eifer nicht in “gewollt und nicht gekonnt” endet, sollte man wissen:

  • Viele Einrichtungen bekommen in der Weihnachtszeit mehr Anfragen, als sie stemmen können – in den restlichen elf Monaten jedoch weit weniger.
  • Jedes Engagement muss begleitet werden. Das heißt, es braucht hauptamtliche MitarbeiterInnen, welche Freiwillige beistehen.
  • Wer sozial bedürftig ist oder am Rande der Gesellschaft steht, ist oft scheu, hat Schamgefühle und stellt sich fallweise schwer auf neue Menschen ein.
  • Wenn man sich engagiert, erwartet man oft ein gewisses Maß an Dankbarkeit – das nicht immer zurückkommt, insbesondere wenn es sich um Menschen mit psychischen Problemen handelt.

Gerade wenn Menschen viel Zeit brauchen, um Vertrauen zu jemand Fremdes zu fassen, kann es daher in Frust enden, wenn man sich einmalig wo engagieren will. 

Das soll jedoch nicht davon abhalten, sich zu überlegen, wo Hilfe nicht nur gebraucht, sondern auch sinnvoll ist. Hat man eine bestimmte Einrichtung im Auge, ist am besten: anrufen und nachfragen, was benötigt wird und erwünscht ist.

“Kekse, Kuchen und heiße Suppen sind bei uns immer gern gesehen”, meint Michaela Haunold vom HelpMobil der Caritas. Das HelpMobil bietet Menschen ohne Sozialversicherung eine ärztliche Untersuchung auf der Straße an und fährt wöchentlich verschiedene Plätze in Linz an. “Oder wenn jemand eine Adventsfeier im Krisenwohnen organisieren möchte – hier kommen Menschen unter, die akut ihre Wohnung verloren haben – freuen wir uns auch darüber.”

Einige Ideen für Möglichkeiten des sozialen Engagements:

  • Hat man eine besondere Fähigkeit oder besonderes Wissen, kann man in Kinder- und Jugendeinrichtungen einen Workshop anbieten. In Lerncafés bekommen Kinder kostenlose Nachhilfe und Nachmittagsbetreuung. Ein Jonglage-Workshops, Astronomie-Vortrag, gemeinsames Basteln, etc. als Abwechslung zum Nachhilfealltag kommt gut an.
  • Möchte man etwas für Frauen oder Mütter tun, kann man Kekse und Weihnachtsgeschenke bei FRIDA – einem Tageszentrum für Frauen – oder beim Haus für Mutter und Kind vorbeibringen. Im Haus für Mutter und Kind freut man sich auch über Sachspenden – einige der Frauen leben mit der Mindestsicherung, zwei Familien fallen sogar unter die Mindestsicherungsgrenze. Für sie sind schon Grundnahrungsmittel oder Hygieneartikel ein wertvolles Weihnachtsgeschenk.
  • Auch die Menschen in Flüchtlingshäusern können immer Produkte des Alltags brauchen – oder freuen sich über Hilfe beim Organisieren von Adventsfeiern. Hier gilt ebenso: Am besten bei der Einrichtung, die einem am nächsten liegt, anrufen und fragen, was sie sich wünschen.

Soziales Engagement kann man den eigenen Kindern auf vielfältige Art und Weise vorleben. Zu Weihnachten kann man bewusst eine Einrichtung unterstützen – doch durch’s Jahr hindurch erleben Kinder stets, wie sich ihre Eltern gegenüber Schwächeren verhalten.

Sei es, ob sie einer älteren Nachbarin einen Einkauf mitbringen, wie sie sich BettlerInnen gegenüber verhalten oder wenn sie wirklich regelmäßig einige Stunden ehrenamtlich wo mitarbeiten: Alles prägt – und lebt in der Vorbildwirkung weiter.

 

Manuela Hoflehner