Fast alle Eltern mit zwei oder mehreren Kindern kennen das: Der Geschwisterstreit nimmt kein Ende. Oft fliegen aus scheinbar nichtigen Anlässen die Fetzen. Gut gemeinte Beschwichtigungsversuche bewirken oft das Gegenteil. ExpertInnen raten daher dazu, sich möglichst wenig einzumischen. Hier ein paar Tipps, wie du dich den Streithähnen (und -hennen) gegenüber verhalten kannst.

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Möglichst wenig einmischen
Da es bei Geschwisterstreit häufig um Konkurrenz, Eifersucht und das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit geht, ist der beste Weg oft, die Zankerei zu ignorieren. Gib deinen Kindern klar zu verstehen: „Ich lasse mich da nicht hineinziehen. Klärt eure Angelegenheiten allein.“

Niemals Partei ergreifen
Auch wenn deine Kinder verlangen, dass du Stellung beziehst: Widersteh der Versuchung! „Ich kann nicht entscheiden, wer angefangen hat. Und es geht hier nicht um Schuld.“

Bei Verletzungsgefahr eingreifen
Wenn deine Kinder beim Streiten noch ungeübt sind, oder wenn Verletzungsgefahr besteht, musst du natürlich eingreifen. Reagiere energisch und neutral. „So nicht! Es darf niemand verletzt werden!“ Vermeide Aussagen wie: „Musst du deinen kleinen Bruder immer hauen?“ oder „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deine Schwester nicht beißen sollst?“

Das Gespräch suchen
Sollten die Kinder nicht selbst zu einer Einigung kommen, ist es sinnvoll, sie erst einmal zu trennen und die Lage zu deeskalieren. Später kannst du sie auffordern, jeweils ihre Sicht der Dinge zu schildern. So lernen Kinder, ihre Gefühle auszudrücken. Der/die Andere/n dürfen dabei nicht unterbrechen.

Gemeinsam Lösungen finden
Oft haben Kinder originelle Ideen, wie man einen Konflikt lösen könnte. Falls ihnen nichts Zielführendes einfällt, kannst du selbst ein, zwei Vorschläge machen. Falls sich trotz aller Bemühungen keine gemeinsame Lösung finden lässt, bleibt dir oft nichts anderes übrig, als selbst zu entscheiden. Du kannst zum Beispiel ein heiß umkämpftes Spielzeug aus dem Verkehr ziehen oder den Fernseher für den Rest des Tages ausschalten. Die Kinder sollten die Konsequenzen auf jeden Fall gemeinsam tragen – das stärkt ihr Solidaritätsgefühl.