Bei einem Stadtrundgang kann man einen riesigen Fundus an architektonischen Details entdecken, die neuen Stoff zum Austausch geben.

Bei einem Stadtrundgang kann man einen riesigen Fundus an architektonischen Details entdecken, die neuen Stoff zum Austausch geben.
(Foto: Bernd Kasper/pixelio.de)

Vom Baumhaus über Legosteine bis hin zum Schnee-Iglu: Kinder bauen für ihr Leben gerne. Sie sind kreative Gestalter, die selbst etwas (er-)schaffen wollen. Gleichzeitig wird ihnen jedoch wenig architektonisches und ästhetisches Wissen mitgegeben – weder zuhause, noch in der Schule. Obwohl sie die Stadtplaner und Bauherrinnen der Zukunft sind.

Architektur ist nicht nur im Studium ein Orchideenfach. Nur wenige Schulen vermitteln Kindern und Jugendlichen wirklich nützliches Wissen im ästhetisch-architektonischen Bereich – anders als beispielsweise in Finnland, wo Architektur durchaus auf dem Lehrplan steht.

Dabei ist baulich-gestalterisches Wissen und ein ästhetisches Gespür für Kinder wie für Erwachsene über die gesamte Lebensspanne hinweg wichtig. Wir gestalten unser Umfeld im Kleinen wie im Großen. Wie wir unsere Wohnung einrichten, ein Haus bauen und auch wie unsere Städte errichtet werden beeinflusst stark, wie wohl (oder unwohl) wir uns in unseren Lebensbereichen fühlen. Das Gefühl dafür, was ästhetisch ansprechend ist und wie wir uns wohl fühlen, ist uns dabei nicht in die Wiege gelegt. Ästhetisches Empfinden kann Kindern vermittelt werden – und sollte es auch. Kinder und Jugendliche sind die Bauherren, Politiker und Projektentwickler von morgen. Auf ihnen bauen wir die Zukunft auf. Kinder und Jugendliche wollen und sollen sich einmischen. Sie haben intuitiv eine hohe gestalterische Kompetenz. Raumbildung durch Architektur, Städtebau, Freiraumplanung, Innenarchitektur und Design gehört unbestritten zu den kulturprägenden Merkmalen einer Gesellschaft. Die Vermittlung von Architektur an Kinder und Jugendliche ist damit eine ebenso wichtige wie schwierige Aufgabe.

Kinder bauen aus einem natürlichen Drang heraus: Es ist ein Urtrieb, sich zum Schutz, zur Sicherheit und zur Aufbewahrung der eigenen Habseligkeiten ein Heim zu schaffen. Kinder gehen jedoch an „bauliche Tätigkeiten“ anders heran als Erwachsene. Bei ihnen ist die Entwurfsphase sehr kurz oder gar nicht vorhanden. Am liebsten legen sie gleich los – eine Herangehensweise die einige auch im Erwachsenenalter noch nicht abgelegt haben (was nicht selten beim Hausbau zu teilweise erheblichen Schwierigkeiten führt). Umso wichtiger ist es, sie kindgerecht heranzuführen und ihnen von Klein an mitzugeben, was sie ihr Leben lang gut nützen können.

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