Unsere Kinder sollen das Beste aus ihren Talenten machen – da sind sich die meisten Eltern einig. Doch der Grat zwischen Förderung und Überforderung ist schmal. Übertriebener elterlicher Ehrgeiz kann das genaue Gegenteil von dem bewirken, was das ursprüngliche Ziel gut gemeinter Förderungsmaßnahmen war. 

Mädchen auf der Schaukel

Bild: Simone Hainz/pixelio.de

Für Mütter und Väter ist es gar nicht so einfach einzuschätzen, ob tatsächlich eine überdurchschnittliche Begabung vorliegt, und – falls ja – wie man am besten damit umgeht. Das Schulsystem und Lehrerinnen und Lehrer sind ebenfalls nicht immer in der Lage, individuell auf die Potenziale und Bedürfnisse hochbegabter SchülerInnen einzugehen.

Immer wieder hört man von Kindern, die aufgrund ihrer Hochbegabung Schwierigkeiten in der Schule haben, weil „das System“ oder die zuständigen PädagogInnen nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse eingehen. 

Optimalerweise werden hochbegabte Kinder und Jugendliche sowohl im Elternhaus als auch in der Schule und in der Freizeit gefördert und unterstützt. Dazu ist natürlich eine gute Gesprächsbasis zwischen Lehrerinnen und Lehrern und den Eltern notwendig.

„Hochbegabt“ – was heißt das eigentlich?
Hochbegabung wird oft mit einem sehr hohen IQ-Wert (130 oder darüber) gleichgesetzt. Etwa zwei von hundert Kindern haben einen derart hohen Intelligenzquotienten. Diese Sichtweise ist aber einseitig. Der Begriff „Begabung“ wird zunehmend ganzheitlich definiert und orientiert sich auch an nicht-kognitiven Bereichen. Kreativität und Motivation spielen eine ebenso große Rolle wie intellektuelle Fähigkeiten. Unter dem Begriff „Talent“ versteht man meist das Potenzial für besondere Leistungen in einer bestimmten Disziplin, zum Beispiel in der Musik, in den bildenden Künsten, im Sport, usw. 

„Eltern sollten Hochbegabung nicht als Gefahr, sondern als wertvolle Entfaltungsmöglichkeit sehen. Hochbegabte Kinder sind enorm kreativ und wollen gefordert werden“, so Dipl. Päd. Wolfgang Lanzinger, Generalsekretär des Vereins „Stiftung talente“ und Leiter des „talente kompetenzzentrums“. Derzeit gibt es in Oberösterreich 1050 „diagnostizierte“ hochbegabte Kinder, Tendenz steigend. „Diagnose und Betreuung beginnen ab 8 bis 9 Jahren, weil es erst für dieses Alter international normierte Tests gibt“, so Lanzinger.

Ist mein Kind hochbegabt? Diese Merkmale sprechen dafür.

Was können Eltern hochbegabter Kinder tun?

Adressen und Einrichtungen, die informieren und beraten.