Foto: Fotolia/highwaystarz

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Ab dem nächsten Schuljahr 2017/18 können die oberösterreichischen Pflichtschulen das Projektangebot der täglichen Bewegungseinheit nutzen.  

Dieses Angebot beinhaltet eine zusätzliche (finanzierte) Bewegungseinheit pro Woche und unterstützend tätige Bewegungs-Coaches, wenn gleichzeitig jede Woche eine Unterrichtseinheit mit integrierter Bewegung (z.B. ein Waldausflug in der Biologiestunde) stattfindet und eine Schulstunde in eine Bewegungseinheit umgewandelt wird.

Jede Woche fünf statt zwei Bewegungseinheiten
So werden aus den bereits bestehenden zwei Bewegungseinheiten pro Woche fünf. Ob die Schulen an dem Projekt teilnehmen, entscheiden sie selbst. Finanziert wird das Projekt zur Hälfte vom Sportministerium, zur Hälfte aus den (nicht ausgeschöpften) Mitteln der Nachmittagsbetreuung.

Gefordert wird die tägliche Bewegungseinheit schon lange. Im Burgenland läuft bereits ein ähnliches Projekt. Hintergrund ist der zunehmende Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen. Übergewicht gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Störungen im Kindesalter in der EU. Auch in einer Wiener Studie (Präventionsprojekt „EDDY“) waren 24 Prozent der teilnehmenden Kinder übergewichtig.

Studie: Dicksein führt zu Bewegungsmangel, nicht umgekehrt
Als Grund für das Übergewicht sieht man neben Bewegungsmangel vor allem falsche Ernährung und mangelndes Wissen. Eine Untersuchung aus England („Early Bird“), die über vier Jahre Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten bei Kindern beobachtete, kam allerdings zu dem Schluss, dass Fettleibigkeit zu Bewegungsmangel führt und nicht umgekehrt. Aber das soll auf keinen Fall von Bewegung abhalten!

Denn auch wenn bei genauerer Betrachtung (KiGGs-Studie des Robert-Koch-Instituts, Deutschland) die große Mehrzahl der 3- bis 17-Jährigen Sport betreibt und keine Veränderung zwischen 2003 und 2014 messbar ist. Gleichzeitig nimmt die Beschäftigung mit Medien wie Internet, Handy und Spielkonsole einen immer größeren zeitlichen Umfang an.

So beschäftigen sich etwa 65 Prozent der 11- bis 17-Jährigen mehr als zwei Stunden täglich mit Computer, TV und Spielkonsole. Und diese Zeit geht sicher zu Lasten der Bewegung. Wenn das Freizeitverhalten bewegungsärmer wird und die Gesundheit der Kinder daran leidet, dann sollte Bewegung in die Schulen kommen.

Eva Großmann