Kinder sitzen in der Schule, bei den Hausaufgaben und im schlechtesten Fall in ihrer Freizeit, wenn das Handy wichtiger ist als die Bewegung an der frischen Luft. Um Kinder dabei zu unterstützen, mehr Bewegung in den Alltag zu bekommen, kann man weg vom traditionellen Schreibtisch hin zum dynamischen Stehtisch gehen. Was dabei zu beachten ist.

Egal, ob Kinder oder Erwachsene, wir alle können von einem dynamischeren Sitzen und Stehen am Schreibtisch profitieren. Laut Ergotherapeuten soll die Arbeitszeit (bei Kinder zählt dazu die Zeit in der Schule und bei den Hausaufgaben) zu maximal 60 Prozent aus Sitzen bestehen. 30 Prozent der Zeit soll man stehen und 10 Prozent gehen. Dies wird als “dynamisches Sitzen” bezeichnet.

Das bedeutet, weder ein Schreibtisch zum Sitzen noch ein reiner Stehtisch sind ideal. Denn bei rein stehender Tätigkeit können Schmerzen in den Beinen und in der Wirbelsäule entstehen. Der Kreislauf und die Venen sind im Stehen stärker beansprucht – die langfristigen Folgen können Rückenschmerzen, Krampfadern oder Kreislauferkrankungen sein.

Empfohlen wird daher ein höhenverstellbarer Schreibtisch, an dem man zwischen sitzendem und stehendem Arbeiten wechseln kann. Dies reduziert Beschwerden im Bereich des Rückens, des Nackens und der Schultern und verringert bei Kindern spätere Haltungsschäden. Denn der Grund dieser Beschwerden ist nicht nur die mangelnde Körperbewegung, sondern auch die Körperhaltung. Vor allem bei Laptop-Arbeit werden Rücken, Nacken und Schultern unverhältnismäßig belastet.

Bei einem höhenverstellbaren Tisch und Stehtisch gelten die selben Regeln wie bei einem sitzenden Arbeitsplatz: Die Haltung soll aufrecht sein und zwischen dem Ober- und Unterarm soll ein rechter Winkel sein.

Verändert man bei Kindern die Hausaufgaben-Gestaltung, gilt es, sich zu überlegen, was sinnvoll ist. Welche Aufgaben können im Stehen gemacht werden? Wobei sitzt das Kind lieber? Um auch im Stehen leicht die Position ändern zu können, haben “stehende Schulen” Stehtische mit Fußstützen angeschafft, ähnlich wie bei Bartischen. So kann ein Fuß auf die Stütze gestellt werden, was den Rücken entlastet.

Nicht fehlen darf natürlich das Nachjustieren – mit dem eigenen Kind zu sprechen, was gut funktioniert und wo es vielleicht noch eine andere Lösung braucht. So lässt sich ein Umfeld schaffen, in dem Körper und Geist bestmöglich bedient werden.

Manuela Hoflehner