Der Wechsel von der Volksschule in die Sekundarstufe ist für SchülerInnen und Eltern eine Herausforderung. Unterstütze dein Kind und gib ihm Zeit, den Übergang zu bewältigen. 

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Die Veränderungen, die der Wechsel ins Gymnasium bzw. in eine Haupt- oder Neue Mittelschule mit sich bringt, sind groß. Von den Kindern wird erwartet, dass sie sich zunehmend selbst zurechtfinden, sich organisieren, den Überblick behalten und selbstständig arbeiten.

Gar nicht so einfach – plötzlich gibt es für jeden Gegenstand eine andere Lehrkraft, womöglich ein großes, unübersichtliches Schulgebäude, Sprachlabors, PC- und Werkräume, die gefunden werden müssen, neue KlassenkameradInnen, oft einen längeren Schulweg und längere Unterrichtszeiten.

Der gewohnte Tagesablauf verändert sich, und das Kind gehört auf einmal nicht mehr zu den “alten Hasen”, sondern ist eines von den Jüngsten. Es gibt auch nicht mehr eine/n HauptansprechpartnerIn – so wie den/die Klassenlehrer/in in der Volksschule -, sondern viele LehrerInnen mit unterschiedlichen Anforderungen und Vorstellungen.

Auch die Lerninhalte ändern sich. Waren es in der Volksschule meist noch konkrete Themen, die spielerisch erarbeitet wurden, wird der Lernstoff nun zunehmend abstrakter und theoretischer.

Gleichzeitig ist der Schritt in die Sekundarstufe auch ein Zeichen für die beginnende Ablösung vom Elternhaus, für den Übergang vom Kind zum/zur Jugendlichen, und fällt zeitlich mit der beginnenden Pubertät zusammen.

Auch für Eltern gilt es, sich umzustellen:

  • Sie sind nicht mehr immer in der Lage, ihren Sprösslingen bei den Hausaufgaben und bei der Vorbereitung auf Tests und Schularbeiten zu helfen. 
  • Die Kommunikation mit der Schule wird komplizierter: Jede/r LehrerIn hat eigene Sprechstunden und wesentlich mehr SchülerInnen zu betreuen.
  • Die Söhne und Töchter sind mit zunehmendem Alter nicht mehr so mitteilsam wie früher, daher wird es schwieriger, einen Einblick ins Schulgeschehen zu bekommen. 

Eine Menge Faktoren also, die für Verunsicherung sorgen können. Trotzdem: Die meisten 10- und 11-Jährigen freuen sich auf das Gymnasium, die Haupt- oder Neue Mittelschule. Nach vier Jahren in der Grundstufe sind sie bereit für eine neue Herausforderung. 

So klappt der Übergang:

  • Du kannst dein Kind unterstützen, indem du es in seiner Vorfreude bestärkst. 
  • Deine Anerkennung und Ermutigung sind in Zeiten der Veränderung besonders wichtig. 
  • Bereite dein Kind auf den neuen Schulweg vor und begleite es in den ersten Tagen zur Schule.
  • Sprich mit ihm über die neuen Gegebenheiten und Regeln und hilf ihm so, sich einzufinden. 
  • Mach ihm Mut, auch wenn nicht alles gleich auf Anhieb klappt.
  • Versuche, keinen zusätzlichen (Leistungs-)Druck zu erzeugen. 
  • Schau mit ihm auf die Schul-Homepage, um die Lehrerinnen und Lehrer besser kennenzulernen.
  • Hilf ihm, sich zuhause am Schreibtisch gut zu organisieren – zum Beispiel mit einer eigenen Lade für jedes Fach, am Besten mit Beschriftung oder einem Farbsystem.
  • Ermutige deinen Sohn oder deine Tochter, neue KlassenkameradInnen nach Hause einzuladen. 

Vielleicht ist der Übertritt deines Kindes in die Sekundarstufe auch für dich eine Zeit des Loslassens: Dein Sohn oder deine Tochter macht einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Bleibe so gut es geht im Gespräch mit deinem Nachwuchs, unterstütze, wo deine Hilfe gefragt ist und stärke das Selbstvertrauen deines Kindes, indem du ihm immer mehr zutraust!

Laya Kirsten Commenda