In den Ferien ins Berufsleben schnuppern

Mann sitzt am Kran

Bild: Marco Barnebeck/pixelio.de

FerialarbeiterInnen sind SchülerInnen und StudentInnen, die während der Ferien arbeiten, um Geld zu verdienen. In der Regel sind sie ganz „normale“ ArbeitnehmerInnen. Sie sind unter anderem weisungsgebunden, in die betriebliche Organisation eingegliedert und an betriebliche Arbeitszeiten gebunden – somit mit befristetem Arbeitsvertrag. Das Dienstverhältnis endet mit Ablauf der Zeit automatisch. Voraussetzung für die Ausübung eines Ferialjobs ist die erfüllte Schulpflicht und das vollendete 15. Lebensjahr. (www.arbeiterkammer.at)

Für Jobs im Ausland sollte man mindestens 16 Jahre alt sein, Grundkenntnisse in der jeweiligen Sprache haben und schon zu Beginn des Schuljahres, oder spätestens zu Jahresbeginn, mit den Vorbereitungen dazu beginnen.

FerialarbeiterInnen sollten bereits vor Arbeitsbeginn einige Punkte beachten:

  • Sie sollten einen schriftlichen Arbeitsvertrag abschließen.
  • Die Entlohnung orientiert sich am Kollektivvertrag.
  • Auf Kost und Quartier gibt es keinen Anspruch.
  • FerialarbeiterInnen müssen voll versichert werden.
  • Über die Arbeitszeit sollte man ein Protokoll führen, um bei Streitigkeiten besser argumentieren zu können. Bis zum 18. Lebensjahr darf die Arbeitszeit 8 Stunden täglich nicht überschreiten. Ausnahmen gelten im Hotel- und Gastgewerbe. Überstunden sind verboten.
  • Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit ist für FerialarbeiterInnen verboten. Ausnahme im Hotel- und Gastgewerbe.
  • Eine schriftliche Lohnabrechnung ist vorgeschrieben. Ein Dienstzeugnis ist auf Verlangen auszustellen.

Tipp:
Für die Zeit der Ferialarbeit sind FerialarbeiterInnen Mitglieder der Arbeiterkammer.
Bei Problemen stehen AK-RechtsexpertInnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!

Weitere Informationen gibt’s auch beim Jugendservice des Landes OÖ.


Wo findet man einen Ferial- und Nebenjob?

Was soll der Ferienjob bringen?
Du solltest dir bei der Auswahl des Jobs gut überlegen, welches Ziel du damit erreichen willst. Kann man das Geldverdienen mit Erfahrungen für die zukünftige Ausbildung verknüpfen? Kannst du, statt zu kellnern, in der Firma arbeiten, die du für eine feste Anstellung anpeilst? Dabei profitierst du von den erworbenen Kenntnissen und erhöhst deine Chancen bei einer späteren Bewerbung. Allerdings werden nicht viele Jugendliche mit 15 oder 16 bereits wissen, welche berufliche Laufbahn sie später einschlagen werden. Ein Ferialjob bietet eine gute Gelegenheit, auszuprobieren, „wie Arbeiten so geht“: Eigenverantwortung, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Fleiß, Engagement und Interesse an der Sache – diese Softskills kann man hier gut lernen. Wenn du noch gar nicht weißt, wohin die berufliche Reise geht, solltest du vielleicht deinen Ferialjob jedes Jahr aus einem anderen Bereich wählen: ein Jahr etwas Handwerkliches, im nächsten etwas aus dem Sozialbereich, dann wieder Büro. Wenn es mehr um berufliche Kenntnisse geht, käme auch ein Praktikum in Frage. Soll der Ferialjob mehr sein als nur schnelles Geld verdienen, solltest du dir bei der Bewerbung Mühe geben. Das Bewerbungsschreiben ist wie eine Visitenkarte und soll dem/der ArbeitgeberIn vermitteln, dass man echtes Interesse an der Tätigkeit hat.  


Ungewöhnliche Jobs

In den Jobbörsen werden auch „Verkaufsjobs“ angeboten. Hier ist zu hinterfragen, wie hoch das Fixeinkommen und wie hoch der Provisionsanteil ist. Häufige Angebote sind Putzen, Nachhilfe, handwerkliche Tätigkeiten oder Animation in Ferienclubs. Ein Hochseilklettergarten sucht MitarbeiterInnen, die allerdings erst eine Ausbildung absolvieren müssen.

Tanzendes Paar

Bild: Forgiss/Fotolia.com

Spannend ist sicher die (als unbezahltes Praktikum angebotene) Tätigkeit beim UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR. Nichts Unseriöses ist der Job als TaxitänzerIn. Charmante Burschen und Mädchen animieren Gäste in einem Tanzlokal, auf die Tanzfläche zu gehen. Tanzkenntnisse sind erforderlich.
Ebenso interessant könnte es sein, SpielebusbetreuerIn zu werden, oder eine/r von rund 6000 VolontärInnen für die UEFA EURO 2012 in Polen und der Ukraine.


Ökojobs:
Wie wär’s z.B. mit Elefantenbaden in Thailand
?
Das Forum Umweltbildung hat im Auftrag des Lebensministeriums eine Website für Ökojobs erstellt. Hier findest du Ferienjobangebote, Volontariate und Praktika aus den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit. Wer seine Ferien mit einer sinnvollen Tätigkeit verbringen will, andere Lebensstile und nachhaltige Initiativen kennenlernen möchte, ist hier richtig! Für Jugendliche, die sich in die weite Welt hinaustrauen, gibt es Angebote wie WildhundforscherIn in Zimbabwe, WolfforscherIn in Russland, ElefantenbetreuerIn in Thailand oder FlussotterbeobachterIn in Brasilien.
Aus den folgenden Bereichen kann man je nach Region – von Österreich bis weltweit – auswählen:

Elefantenbaden als Ferialjob

Bild: Jürgen Reitböck/pixelio.de

  • Artenschutz
  • Büroarbeit & Organisation
  • Forschung
  • Klimaschutz
  • Landwirtschaft & Ernte
  • Nachhaltiger Lebensstil
  • Natur- & Umweltschutz
  • Öffentlichkeitsarbeit & Presse
  • Pädagogik & Exkursion

Die Jobs sind teilweise mit einem Gütesiegel ausgestattet.